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Mit der erfolgreichen Software-Umstellung zufrieden: Gehrmann, Kornhoff, Walch, Kogler (v. li.) © DI (FH) Cornelia Schneider

Apothekenpflichtig

Ein Artikel von DI (FH) Cornelia Schneider aus Höchstädt/DE | 14.02.2006 - 00:00
Unsere beiden Standorte Höchstädt/DE und Bobingen/DE gelten als Apotheken für BSH-Kleinaufträge - damit erfüllen wir unseren Kunden jeden Wunsch”, betont Konstrukto-Geschäftsführer Jürgen Gehrmann. Verdreifachung des Ausstoßes. Bei der Übernahme des Standorts Höchstädt war es noch zwei Mitarbeitern möglich, die jährlichen 16.000 m³ Kommissionen im Kopf zu optimieren und die Logistik zu bewerkstelligen.
„Beim heutigen Volumen von 60.000 m³/J und einer durchschnittlichen Auftragsgröße von 2 bis 3 m³ geht nichts mehr ohne eine verlässliche, einfach zu bedienende und objektive Software. Vor allem, wenn die Kunden zwischen Sizilien und Hamburg/DE sowie Paris/FR und Wien sitzen und innerhalb von fünf bis sechs Arbeitstagen ihre Ware am Hof haben möchten”, erklärt Gehrmann.
Vor zwei Jahren wurden Ingomar Kogler sowie Stefan Walch und Jochen Dialer mit dem Projekt beauftragt. Die Vorarbeit dazu leistete Toni Waldhart von Reinert + Waldhart, Innsbruck.
Zusammen mit dem Konstrukto-Team wurde das Anforderungsprofil erstellt und die Machbarkeit abgeklärt. Durch die Unabhängigkeit vom Tagesgeschäft konnten sie sich dabei auf das Wesentliche konzentrieren und die Ergebnisse an den Software-Anbieter Savcor IT, Beverungen/DE, weitergeben.
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Mit der erfolgreichen Software-Umstellung zufrieden: Gehrmann, Kornhoff, Walch, Kogler (v. li.) © DI (FH) Cornelia Schneider

Gruppenweiter Einsatz. Es wurde von Anfang an ein „Pfeifer-weiter” Einsatz der Software angestrebt. Savcor wurde beauftragt zuerst die Konstrukto-Standorte mit der Software auszustatten. Sollte diese komplexe Herausforderung zufriedenstellend gelöst worden sein, würde der Auftrag für die restlichen Standorte folgen.
„Durch die enge Zusammenarbeit wurde innerhalb von zwei Jahren eine Lösung gefunden, die praktikabel und umsetzbar ist und ein rationelles Arbeiten in der Produktion ermöglicht”, bestätigt Gehrmann.
An beiden Konstrukto-Standorten ist die Software am 16. August 2005 ohne Schwierigkeiten in Betrieb gegangen. Seither wurden rund 80.000 Teile fehlerfrei kommissioniert. „Das Anforderungs-Profil wurde zu 100% erfüllt”, zeigt sich Gehrmann begeistert.Alles aus einem Guss. Das Savcor-Programm Meka ERP verwaltet alle Abläufe im Unternehmen. Vom Auftragseingang mit Übersicht über die Lagersituation, den Einkauf der Leimholzbinder, Arbeitsvorbereitung, Längenoptimierung bis zur Kommissionierung der Pakete, Touren- und Verladeplanung und Versand werden alle Bereiche unterstützt.
Aufgrund der gewünschten Abbundlisten mit Stücken von 2 bis 24 m Länge entstehen inhomogene Pakete, die zumeist direkt zur Baustelle geliefert werden.
Das E-commerce-Modul, über welches Großkunden via Internet ihre Bestellung aufgeben können, geht vermutlich Mitte 2007 in Betrieb. Ein weiterer Schritt wäre der Abbund in Höchstädt anhand von übermittelten CAD-Zeichnungen.
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Graphische und rechnerische Darstellung des Zuschnittoptimierungs-Ergebnisses © DI (FH) Cornelia Schneider

Gleiches Personal, dreifache Menge. Mit dem gleichen AV-Personalstand wie zur Übernahme 2002 wird seit Einführung der Software die dreifache Menge kommissioniert. Nachdem die bestellten Dimensionen einmal ins System eingegeben wurden, ziehen sich die Daten bis zum Schluss durch. Damit werden mögliche Fehlerquellen ausgeschlossen. Vom Ablauf her werden die eingehenden Aufträge im Rahmen der AV in Transportpakete aufgeteilt und somit voroptimiert der Längenoptimierung zugeführt.
Informationen wie Lieferzeitpunkt, Transportrichtung und Abladebedingungen fließen zu diesem Zeitpunkt ebenfalls mit ein. Anschließend erfolgt die Längenoptimierung, die durch unterschiedliche Gewichtung der Parameter beeinflusst werden kann.
Das Optimier-Ergebnis wird rechnerisch und visuell dargestellt. Eine nicht zufriedenstellende Voroptimierung kann verworfen und unter anderen Voraussetzungen - wie der Aufsplittung der Aufträge in gleiche Dimensionen - erneut kalkuliert werden. Anhand der vorgegebenen Kommissionierplätze findet eine Paketvisualisierung statt. Jedes Stück gekennzeichnet. Nach dem Überspielen des Optimier-Ergebnisses an die Kappanlage, holt der Bediener das gewünschte Stangenmaterial aus dem Lager und scannt dessen Barcode ein. Im Anschluss daran erfolgt vor Ort der Ausdruck der neuen Label, die an den Endbindern angebracht werden.
Jeder dieser Arbeitsgänge erfolgt Schritt für Schritt. Erst wenn die vorherige Aufgabe abgeschlossen ist, kann die nächste begonnen werden. Über die Kommissionierplätze gelangen die fertigen Pakete zur Verladung.
Frächter können über Internet ihre Ladungen buchen. Sie sehen dabei nicht nur die Touren- und die Beladeplanung sondern auch welche Staplergröße zur Entladung benötigt wird.
Pro Tag werden in Höchstädt bis zu 3000 Teile zugeschnitten. Trotz der Kapazitäts-Steigerung ist das Lager-Volumen der Reststücke annähernd gleich geblieben.
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Mitarbeiter aus Höchstädt und Bobingen werden in die Feinheiten der neuen Software eingeschult © DI (FH) Cornelia Schneider

Verschnitt verbessert. „Vor der Einführung der Software lag der Verschnitt bei 2,6%, heute bei unter 2%”, rechnet Gehrmann vor.
Auch sonst hat man durch die neugewonnene Transparenz das Unternehmen kostenmäßig besser im Griff: „Ich sehe genau, wo Geld verdient oder verloren wird”, bestätigt Gehrmann. Dadurch steigt die Möglichkeit intern zu optimieren. Viele Arbeitsschritte müssen dabei nur ein Mal ausgeführt werden. Auch kann immer jeder Mitarbeiter den Auftragsstand einsehen.
Im Berichtswesen lassen sich die Kennzahlen individuell zusammenstellen und auswerten. Rationalisierungs-Effekte wurden erreicht - für Verwaltungsarbeiten, die früher zwei Tage in Anspruch genommen hatten, genügt nun ein Knopfdruck.Neues Produkt im Sortiment. Durch die neugewonnene Flexibilität ist es Konstrukto nun möglich, auch andere Produkte - wie beispielsweise KVH - ins Sortiment aufzunehmen. Ab Mai werden Standardquerschnitte und -längen, die von Abies, Oberweis, produziert werden, auf Lager gelegt, um bei Kleinst-Kommissionen und Stangenware schnell reagieren zu können. Große Kommissionen werden auftragsbezogen in Oberweis gefertigt.Ab August gruppenweit mit gleicher Software. Seit dem 1. Jänner ist das Sägewerk und die Schalungsplatten-Produktion der Holzindustrie Schlitz, Schlitz/DE, komplett mit Savcor-Produkten ausgestattet. Das Rundholz-Einkaufssystem Meka Timber war bereits ein Jahr im Einsatz, Meka ERP folgte.
„Ab dem 16. August werden dann auch die Pfeifer-Standorte Kundl und Imst mit unserer Software arbeiten”, bestätigt Rüdiger Kornhoff, Geschäftsführer von Savcor IT Deutschland.
„Durch unseren internationalen Kundenkreis und die damit verbundenen individuellen Anforderungen an ein ERP-System, haben wir bei der Entwicklung von vornherein großen Wert auf Flexibilität durch Parametrisierung gelegt. Dadurch sind wir in der Lage, das System optimal auf die Bedürfnisse jedes einzelnen Kunden einzustellen, ohne die Basis zu verändern. Die Pfeifer-Gruppe mit seinem vielfältigen Produktspektrum und Produktionsstandorten stellte eine besondere Herausforderung dar”, erläutert Kornhoff.Weitere Installationen in Europa. Seit dem 1. Oktober 2005 arbeiten alle Standorte der Klenk Holz AG, Oberrot/DE, mit dem Rundholzeinkaufsystem von Savcor.
Der jüngste Kunde ist Nørlund-Viskum, Tjele/DK, wo Meka Timber und Meka ERP von Savcor in zwei Sägewerken, einem Paletten- und KVH-Werk und einem Werk zur Mastenherstellung zum Einsatz kommt.