Auf 6 ha Betriebs- und Hallenfläche werden in Kalwang 70.000 m3 BSH und Deckenelemente hergestellt © Mag. (FH) Hubert Burböck
Superles-Binderhobelmaschine hat man bei Kaufmann an drei Standorten eingesetzt © Mag. (FH) Hubert Burböck
Kaufmann-Technikleiter Oswald, Ledinek-Verkaufstechniker Apovnik und Geschäftsführer Kroiss (v. li.) © Mag. (FH) Hubert Burböck
„Es ist immer leichter ein neues Werk gesamtheitlich zu bauen, als einzelne Elemente in die bestehende Anlage zu integrierten”, gestand der für Österreich und Südtirol verantwortliche Ledinek-Vertriebstechniker Gregor Apovnik ein. Er verwies auf die Flexibilität der slowenischen Maschinen- und Anlagenbauer, bisher alle Integrationsprojekte zur Zufriedenheit der Kunden umgesetzt zu haben. „Ein großer Vorteil ist, dass wir alle Maschinen entweder links oder rechts bauen, was die Flexibilität für die Anlagenkonzeption erhöht”, unterstrich der Verkaufstechniker.
In Kalwang hat Ledinek für die Datenals auch für die mechanischen Schnittstellen verantwortlich gezeichnet. „Für Service- und Supportzwecke wurde die Maschine mit einer Fernwartung ausgestattet.”
Die gehobelten, bis zu 18 m langen BSH-Binder gehen nach der Hobelung auf zwei Flickstationen, die in zwei Etagen aufgeteilt sind © Mag. (FH) Hubert Burböck
Kroiss. Vorab wurde in Reuthe eine Superles 1000 4V+4F mit einer Hobelbreite von 1000 mm installiert. „Anfang des Jahres war Kalwang an der Reihe und wir haben die Anforderungen aller drei Standorte erfüllen können”, reüssierte Apovnik.
Wellen werden als ganzes ausgewechselt: Leichteres Handling und erhöhte Präzision, heißt es bei Ledinek © Mag. (FH) Hubert Burböck
„Die Vorabrichtwelle putzt in erster Linie vorhandene Leimreste weg, was eine exaktere Finalhobelung und längere Standzeiten zur Folge hat”, erklärte Apovnik.
Die Vertikalwellen sind laut Ledinek mit einem vergrößerten Flugkreis von 300 mm ausgelegt und verfügen über einen Axialverstellweg von 160 mm.
„Die Ansprüche für Profilierarbeiten steigen - mit dem vergrößerten Flugkreis können Werkzeuge von 160 bis 300 mm montiert werden. Um der Nachfrage an tieferen Profilen nachzukommen, kann man in dem Fall eine Tiefe von 40 mm bearbeiten”, erläuterte der Verkaufstechniker.
„Durch die Axialverstellung der Wellen kann das gesamte Hobelmesser ausgenutzt werden und die Einstellarbeiten sind ein Kinderspiel”, so Apovnik. Um etwaige Krümmungen der zu hobelnden Balken und Träger auszugleichen, sind die Vertikaleinheiten schwimmend gelagert.
Die Abricht- und Dickenwelle sind oszillierend ausgeführt und erhalten vor dem Hobeln den letzten Schliff von einer vollelektronisch gesteuerten Joint-Vorrichtung. Alle Elemente der Superles sind mit einer hydraulischen Klemmung ausgestattet.
Je nach zu bearbeitender Dimension hobelt man in Kalwang mit einem Vorschub von bis zu 40 m/min.
Ebenfalls bei allen drei Kaufmann-Werken installiert: Die neue Hobelkopf-Schleifmaschine GML 700 von Ledinek © Mag. (FH) Hubert Burböck
„Dadurch erhöhen wir die Rundlauf-Genauigkeit und sind im Handling flexibler”, unterstrich Apovnik. „Die einfache Umrüstung durch das Wechselwellen-System spricht für Ledinek”, fügte Kroiss anerkennend an. Um das Rundum-Konzept zu komplettieren, hat man bei Kaufmann die Hobelkopfschleifmaschine GML 700 von Ledinek im Einsatz. Die vollautomatische Hobelkopf-Schleifmaschine ist mit variablem Schlittenvorschub, automatischer Teilung und Zustellung der Abnahme ausgerüstet. Dabei werden die Wellen eingespannt und die Messer im Hobelkopf geschliffen, was nach Ledinek-Angaben zu kürzeren Schleifzeiten bei besserer Schneidenqualität führt.
Neben dynamischer Berechnung der Schleifzeit, was die Arbeitsplanung in der Schleiferei ermöglicht, garantiert man bestmögliche Rundlauf-Genauigkeit der Hobelmesser durch die Abstimmung der Systeme. Werkzeuge mit Durchmessern von 360 mm können damit bearbeitet werden, wobei unterstrichen wird, dass die Maschine auch für Hobelwellen-Systeme anderer Hersteller adaptierbar ist.
Trotz auftragsbezogener Produktion kann man bei Kaufmann stets auf ein 15.000 m3 Lager mit Standard-Sortimenten zurückgreifen © Mag. (FH) Hubert Burböck
Der Österreich-Anteil am Absatzmarkt sei hoch: „Gerade der Fertighaus- und Projektbau läuft sehr gut”, unterstrich der Geschäftsführer.
Als großen Vorteil sieht man in Kalwang die Kompetenz im Projektgeschäft, das man großteils gemeinsam mit dem Handel abwickelt. Binder mit Längen von 36 m und 2,4 m Höhen sind in Kalwang machbar. Weiters bietet man einfache Abbundarbeit für mittelständische Holzbauer im Industriehallenbau. Große Mengen vertreibt man aber auch in Südeuropa und in die USA, wo man als einziger Betrieb in Europa eine Zertifizierung des West Coast Lumber Bureau besitzt.
Bei der Versorgung mit Rohware hatte Kroiss auch im vergangenen Jahr kein Problem. Man bediene sich am freien Markt und profitiere von den Synergien, die innerhalb der Stallinger-Gruppe bestehen.
Kaufmann Kalwang-Facts
Seit 2004 zur Stallinger-Gruppe gehörendGeschäftsführer:
Leopold Stallinger,
Ing. Herbert Kroiss
Mitarbeiter: 90
Produkte in Kalwang: BSH und Profidecke-Elemente
Märkte: EU, USA
Weitere Kaufmann-Standorte:
Reuthe, Richen/DE
Produkte Gruppe: Schalungsplatten und -träger, BSH auf Wunsch fertig abgebunden, Profidecke-Elemente, Ingenieur-Holzbaulösungen
Ledinek-Facts
Geschäftsführer:
DI Gregor Ledinek,
DI Pavel Ledinek
Standort: Maribor/SI
Vertriebsbüros:
Bleiburg, Delmenhorst/DE
Mitarbeiter: 280
Produkte: Holzbearbeitungsmaschinen, patentiertes Rotoles-System (Stirnplanfräsen), Stratoplan, Superplan, Superles, Europlan, Multilam, Kontizink, Rotationspresse, Eurozink, Flexipress, komplette KVH/BSH-Fertigungslösungen, Engineering, Mechanisierungslösungen
Export:
in über 45 Länder weltweit