50 % weniger Feinstaubemissionen bei Pellets

Ein Artikel von Günther Jauk (für holzkurier.com bearbeitet) | 08.08.2017 - 15:54

Pellets weisen im Gegensatz zu Erdgas oder Erdöl vergleichsweise hohe Feinstaubemissionen auf. Forscher der TUHH fanden heraus: Durch die Zumischung des Minerals Kaolinit bei der Pelletsherstellung verringern sich diese Feinstaubemissionen bei der Verbrennung um knapp 50 %.
„Noch nie kamen Forscher auf dem Gebiet auf eine derartig hohe Zahl“, sagt Doktorandin Theresa Hülsmann, die das Projekt am IUE betreut. „Dass die Ergebnisse so positiv ausfallen, hat uns selbst überrascht. Kein Additiv hat sich bisher als so effektiv herausgestellt wie Kaolinit.“ Das dreiköpfige Team stellte zunächst neben herkömmlichen die mit Kaolinit versetzten Pellets her. Im Anschluss verbrannten es diese in einer handelsüblichen Kleinfeuerungsanlage unter definierten Bedingungen. Zudem analysierten es die Abgase der naturbelassenen und der mit Kaolinit versetzten Holzpellets hinsichtlich der Feinstaubemissionen. Beim Vergleich wurde die merkliche Feinstaubreduktion durch das Additiv deutlich, informiert die Universität.
„Die Maßnahme ist kostengünstig und leicht umzusetzen“, sagt Professor Martin Kaltschmitt, Leiter des TUHH-Instituts für Umwelttechnik und Energiewirtschaft. „Bestätigen sich diese Ergebnisse auch in Feuerungsanlagen mit anderen Verbrennungstechniken, könnte eine derartige Additivierung der Holzpellets in den europäischen Brennstoffnormen festgeschrieben werden und dadurch merklich zu einer umweltfreundlicheren Biomasseverbrennung beitragen.“