ÖSTERREICHISCHER BIOMASSE-VERBAND

200 Jahre alte Zukunftstechnologie

Ein Artikel von Philipp Matzku (für holzkurier.com bearbeitet) | 22.01.2021 - 07:43
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Holzgas lässt sich sehr vielseitig zur Erzeugung von Wärme, Strom oder Treibstoffen verwenden; auch die Einspeisung ins Erdgasnetz ist möglich © Österreichischer Biomasseverband

Die Methode wurde schon vor mehr als 200 Jahren erfunden, doch ab Beginn dieses Jahrhunderts von innovativen österreichischen und deutschen Unternehmen nochmals maßgeblich vorangetrieben.

Lag der Fokus dabei zunächst auf Strom und Wärme, gehört inzwischen auch die Produktion von Wasserstoff, synthetischem Erdgas (SNG – Substitute Natural Gas), Diesel oder Kerosin zu den vielfältigen Anwendungen. Die Holzvergasung stellt somit eine bedeutende Weiterentwicklung der Bioenergienutzung und einen wesentlichen Bestandteil der Bioökonomie dar.

Trotz steigender Nutzung von Holzheizungen sowie Biomasse-, Nah- und Fernwärme nimmt der Energieholzeinsatz in der Raumwärme langfristig ab und Ressourcen für andere Anwendungen werden frei. Dazu kommen ein Überangebot an Käferholz und der Anfall von Schadholz oder Holzreststoffen in der Forst- und Holzwirtschaft infolge forcierten Holzbaus. Mit dem nachhaltigen verfügbaren Bioenergiepotenzial wären laut Biomasse-Verband der komplette Umstieg der Land- und Forstwirtschaft auf Holzdiesel sowie der Betrieb sämtlicher Gaskraftwerke und -Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen mit eingespeistem Holzgas (SNG) möglich.

Im Winter, wenn Österreich zu einem Großteil von fossiler Stromerzeugung und Stromimporten abhängig ist, kann der Einsatz von Holzgas in Gaskraftwerken einen wichtigen Beitrag zur Schließung der Winterstromlücke leisten.