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8257 Stück PV-Paneele aus Kärntner Produktion wurden auf den Dächern der Tilly Holzindustrie installiert © Raphael Kerschbaumer

Tilly Holzindustrie

Weg in eine grünere Zukunft

Ein Artikel von Raphael Kerschbaumer | 08.10.2021 - 08:05
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Die Verantwortlichen des Projekts: Landeshauptmann Peter Kaiser, Andreas Kogler, Gerd Tilly, Adolf Melcher und Manfred Freitag (v. li.) © Raphael Kerschbaumer

Gemeinsam mit dem Kärntner Energiedienstleister Kelag Energie & Wärme und einem Kärntner Photovoltaikproduzenten will Gerd Tilly, Geschäftsführer Tilly Holzindustrie, mit der Installation einer Photovoltaikanlage den Weg in Richtung Energiewende gehen. Tilly hat sich durch die Verwendung von Kärntner Modulen dafür entschieden, die Wertschöpfung im Bundesland zu halten. „Damit wurde nicht das billigste, sondern das beste Konzept für den Standort umgesetzt“, beschreibt Adolf Melcher, Geschäftsführer Kelag Energie & Wärme, die Zusammenarbeit mit Tilly. Für den Plattenproduzenten rechnet sich die Anlage schon nach kurzer Zeit: „Bei einer Investitionssumme von 2,5 Mio. € amortisiert sich die Photovoltaikanlage durch die Fördermittel des Landes Kärnten bereits nach rund fünf Jahren.“

Politik gefordert

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Gerd Tilly blickt gemeinsam mit seinem Vater und Unternehmensgründer, Hans Tilly, in eine grünere Zukunft © Raphael Kerschbaumer

Tilly nimmt auch die Politik rund um den Kärntner Landeshauptmann Peter Kaiser in die Verantwortung. „Obwohl die Anlage den jährlichen Strombedarf für rund 850 Haushalte liefert, können wir damit nur 10 % unseres eigenen Strombedarfs decken“, erklärt der Tilly-Geschäftsführer. Manfred Freitag, Sprecher des Kelag-Vorstandes, geht dabei noch weiter: „Es braucht viel raschere Genehmigungsverfahren, um schneller in die Investmentphase von Projekten zu kommen. Leuchtturmprojekte wie bei der Tilly Holzindustrie wird es Zukunft noch viele brauchen, um die Klimaziele zu erfüllen.“ „Man muss in Zukunft auf einen gut durchdachten Energiemix (inklusive der Photovoltaik) setzen. Es wird jedoch auch andere Energiequellen brauchen, vor allem aber einen bewussteren Umgang“, erläutert Kaiser die Haltung vonseiten der Landesregierung.

Teil eines Megaprojekts

In den nächsten zwei Jahren möchte die Tilly Holzindustrie mehr als 70 Mio. € in den Standort Althofen investieren. Auf dem jüngst erworbenen, 8,5 ha großen Grundstück soll ein Pelletswerk mit einer Jahresproduktionsmenge von 150.000 t entstehen. Den Zuschlag für die Anlage erhielten die Unternehmen Knoblinger und Salmatec (Pelletierer). Die dafür notwendige Wärme und Energie soll eine KWK-Anlage von Urbas liefern. Die Kesselleistung der planmäßig im Sommer 2023 anlaufenden Anlage soll bei 30 MW liegen und die Turbine soll 7500 kWh Strom erzeugen.