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Schiefe Winkel? Kein Problem für Isocell - die Flocken schmiegen sich in jede Ecke © DI Johannes Plackner

Wer bläst, muss nicht schneiden

Ein Artikel von DI Hannes Plackner | 16.04.2013 - 16:41
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Schiefe Winkel? Kein Problem für Isocell - die Flocken schmiegen sich in jede Ecke © DI Johannes Plackner

Einblas-Zellulosedämmung hat sich zu einem wirtschaftlich interessanten Produkt entwickelt. In den Anfangsjahren waren es meist ökologisch orientierte Holzbauer, die bei Isocell, Neumarkt am Wallersee, eingekauft haben. Nun berichtet Marketing- und Technikleiterin Prok. Gabriele Leibetseder aber, dass auch beinhart kalkulierende Zimmermeister immer öfter mit ihren Produkten dämmen. Das liegt an zwei Gründen:
1. Effizienz: Die Einblasdämmung passt in jede Wand. Kein Zentimeter Verschnitt bleibt übrig. Und auf der Baustelle ist mit den handlichen Ballen immer das richtige Produkt bei der Hand.
2. Systemlösung: In den vergangenen Jahren hat Isocell sein Dämmsortiment um Dach- und Fassadenbahnen sowie um Luftdichtheitszubehör erweitert. Die Einblasmaschinen stammen sowieso aus der eigenen Werkstatt. Damit liefert Isocell alles aus einer Hand.
Dazu kommen die bekannten bauphysikalischen und ökologischen Vorteile. Die Zelluloseflocken aus recycelten Zeitungen halten im Winter warm und im Sommer die Hitze draußen.

Dämmen mit Systemgarantie

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Zelloloseflocken für die Dämmung © DI Johannes Plackner

Anfang der 1990er-Jahre entwickelte Isocell seine „Systemgarantie“. Das heißt, dass die Neumarkter Experten Anforderungen an ein Bauprojekt bezüglich Dämmung und Luftdichtheit beurteilen. Darauf aufbauend wird das passende Sortiment an Produkten und Maschinen geliefert. Rund die Hälfte der Isocell-Produktion wird in Neubau-Riegelwände eingeblasen. Das Produkt ist aber noch wesentlich vielfältiger. Egal, welche Bausituation man aufzählt, Leibetseder zieht eine Isocell-Lösung dafür aus dem Köcher. Die oberste Geschossdecke kann etwa ohne weitere Abdeckung mit Isocell-Flocken bedeckt werden. Für Altbausanierung werden mit Polsterhölzern außen an das Mauerwerk angebrachte Platten mit den Zellulosefasern gedämmt. Die Dachbodenausbauten mit ihren typisch schrägen Winkeln und schiefen Maßen sind ohnehin wie gemacht für die Einblasdämmung. Auch, wenn es mitunter klaustrophobisch anmutet: Kaum ein Zwischenraum ist zu eng. „Wir brauchen nur 35 cm Höhe, damit unsere Arbeiter reinkraxeln können“, betont Leibetseder.

Europaweit im Einsatz

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Der Arbeitsplatz ist mitunter unbequem, aber so lässt sich jede Ebene als Dämmschicht nutzen © Isocell

Die Isocell-Homepage ist in acht Sprachen übersetzt. Das beweist, welchen europaweiten Siegeszug die Dämmstoffe vom Wallersee angetreten haben. Produziert werden sie in Österreich, Belgien, Frankreich (zwei Werke) und Schweden (ab Juli). Jedes Werk erzeugt etwa 12.000 t/J. Bei einer Einbaudichte von 50 kg/m3 ergibt das 1,2 Mio. m3 Dämmvolumen, die jährlich mit Isocell-Flocken gefüllt werden können. Und der Bedarf nimmt weiter zu. Isocell steigerte den Umsatz 2012 um 6 % auf 34 Mio. €. Auch der Platzbedarf steigt.
„2007 haben wir unser Lager mit 3000 Palettenstellplätzen und Büros gebaut. Das wurde 2012 um Schulungsräume aufgestockt und schon wieder ist der Platz knapp“, berichtet Leibetseder. Das Gebäude in Neumarkt ist übrigens sehenswert. In der Konstruktion von Zenz Holzbau, Gundertshausen, sind 527 t Kohlendioxid gespeichert. Diese Menge wird bald steigen, denn der nächste Zubau ist schon geplant.
Zenz Holzbau ist ein typischer Kunde von Isocell. Man betont die lange Partnerschaft, ein Vertrauensverhältnis und die konstruktive Kritik mit Ihren Abnehmern. „Bei jedem Produkt fragen wir nach, wie wir es besser machen können. Jede Maschine wird durch die Rückmeldungen aus der Praxis optimiert“, erklärt die Technikverantwortliche.

Intelligentes Zubehör im Programm

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Das Luftdichtheitssystem sowie Dach- und Fassadenbahnen sind aufeinander abgestimmt © Isocell

Isocell hat sein Zubehörsortiment in den vergangenen Jahren stark erweitert. Beim Blower-Door-Test (der als Dienstleistung angeboten wird), kommt jede undichte Ritze zum Vorschein. Isocell hat mit dem Klebeband Airstop Dimaroll eine passende Lösung dafür. Isocell verkauft auch feuchtevariable Dampfbremsen (Airstop Diva Forte), Dampfsperren (Airstop 1500), diffusionsoffene Dachbahnen (Omega Mono 200) eine aufsprühbare Innendämmung für die Altbausanierung (Renocell) oder eine Kerndämmung (Granublow).
Dabei handelt es sich nur um Produkte, die neu ins umfassende Sortiment (s. Daten&Fakten-Kasten) aufgenommen wurden. Für das weitere Wachstum bei Isocell ist also gesorgt.

Isocell – Facts

Gründung:1992Geschäftsführer:Anton SpitalerProkuristen:Gabriele Leibetseder, Robert Buchner, Reinhard PollheimerZentrale:Neumarkt am WallerseeProdukte:Einblasdämmung aus Zellstoff oder Holzfasern, Kerndämmung, Dämmstoffkonstruktionen, Luft- und Fensterdichtheitssysteme, Einblasanlagen, Dach- und Fassadenbahnen, MesstechnikMitarbeiter:90, davon 59 in NeumarktUmsatz:34 Mio. € (2012)