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Immobilienhandel um 6% gestiegen

Ein Artikel von Eva Guzely | 10.04.2019 - 13:15

Der italienische Wohnimmobilienmarkt verzeichnete von Januar bis September 2018 ein Wachstum von 5,6%. Somit setzt sich der seit 2014 andauernde Wachstumstrend fort, der sowohl die Hauptstädte der Regionen und Provinzen als auch andere Gemeinden Italiens betrifft. Das zeigen die von der nationalen Vereinigung der Bauunternehmer (ANCE) durchgeführten Konjunkturerhebungen innerhalb der italienischen Bauindustrie.

Konzentration auf acht Städte

In den ersten drei Quartalen 2018 ist die Zahl der Wohneinheiten mit +4%, +6% und +7% kontinuierlich gestiegen. Mehr als die Hälfte der An- und Verkäufe konzentriert sich auf acht italienische Städte: Die größten Zuwächse verzeichnete man in Bologna (+7%), gefolgt von Neapel (+6%), Palermo (+5%), Turin (+4%), Florenz (+4%) und Genua (+3%). Die Darlehen für den Kauf von Häusern und Wohnungen sind laut der italienischen Zentralbank im selben Zeitraum um 3,7% gestiegen.

Vergleichsweise wenig Mut zum Kauf

Optimistischer scheinen auch Italiens Familien zu sein: Laut der italienischen Statistikbehörde Istat zeigten im November 2018 3% eine Bereitschaft zum Kauf. Im Vergleich zum Vorjahr ist dieser Wert gestiegen. ANCE schätzt, dass 2018 572.000 und damit um 6% mehr Häuser und Wohnungen ge- und verkauft wurden und der Anteil der neuen Wohneinheiten 20% beträgt. Lässt man diesen Anteil außer Acht, so haben die restlichen 80% zu den 37% des Investitionsvolumens im Bau beigetragen, was zeigt, wie tief die Baukrise in Italien ist.

Leichte Eintrübung 2019

Im Hinblick auf das laufende Jahr geht ANCE davon aus, dass die geplante Anhebung der Zinssätze durch die EZB und die Unsicherheiten im Bankensystem zu einem leichten Rückgang der An- und Verkäufe führen können, wobei diese dennoch eine gewisse Dynamik beibehalten. 2019 erwartet man 592.000 verkaufte Wohnimmobilien und somit immer noch ein Wachstum von 4% sowie konstante bzw. leicht steigende Preise.

Mailand ist nicht Italien

Mailand stellt in Italien gewissermaßen eine Ausnahme dar: Seit gut 30 Quartalen steigt die Zahl der An- und Verkäufe kontinuierlich. In den ersten neun Monaten des Jahres war der Zuwachs mit +1% eher unterdurchschnittlich, jedoch wurde ein leichter Anstieg bei den Preisen verzeichnet, was in anderen italienischen Städten nicht der Fall ist.