BADEN-WÜRTTEMBERG

Mehr Einsatz von Recyclingbaustoffen gefordert

Ein Artikel von Philipp Matzku (für holzkurier.com bearbeitet) | 19.09.2019 - 08:14

„Wir müssen künftig mehr Recyclingstoffe in den Kreislauf bringen“, sagt Verbandspräsident Markus Böll. Vor allem die öffentliche Hand sei hier gefordert, so Böll weiter. Umweltminister Franz Untersteller fordert bereits seit Jahren bei Gebäuden der öffentlichen Hand den Einsatz von Recyclingbeton. Agrarminister Hauk setzt auf die verstärkte Förderung von Holz als nachwachsendem Baustoff. Boris Palmer, Oberbürgermeister von Tübingen/DE, will die Holzbauweise in der Universitätsstadt sogar zur Pflicht machen.

„Es darf keine einseitige Bevorzugung von Holzbau geben“, erklärte Böll und forderte ein grünes Siegel für Baustoffe, wie recycelten Porenbeton oder andere Betonarten, die schlankere Bauweisen und damit Ressourcen sparen. „Alte Substanzen zu entfernen und zu recyceln, ist der Weg in die Zukunft, nicht nur der Austausch der Ölheizung“, meint Böll. „Die steuerliche Förderung von Sanierungsmaßnahmen, die helfen, Energie zu sparen, machen nur dort Sinn, wo der Altbau erhalten wird“, ergänzt Hauptgeschäftsführer Thomas Möller.

Der Bauboom hält im Südwesten weiter an. Die Branche rechnet für 2019 mit einem Umsatzplus von 8% auf 19 Mrd. €. Von Januar bis Juli verbuchten die Unternehmen +19% bei den Auftragseingängen. Die Entwicklung wird getrieben von zweistelligen Umsatzzuwächsen der öffentlichen Hand und +6% im Wohnungsbau. In den ersten sieben Monaten lag die Zahl der Baugenehmigungen unter dem Vorjahreswert. „Bis 2024 hat die Branche keine konjunkturellen Tiefschläge zu erwarten“, prognostiziert Böll.