Das 11 m hohe Gebäude hat die Außenabmessungen 23 mal 19,6 m. Im Erdgeschoss befinden sich Empfangsbereich und Mitarbeiterrestaurant. In den beiden oberen Stockwerken sind ein Ausstellungsbereich sowie Büros, Schulungs- und Seminarräume.
Egger verfolgt mit seiner modularen Bauweise einen speziellen Ansatz: Die Modularität bezieht sich auf die immer gleichen Abmessungen der Flächenelemente für Wand, Decke beziehungsweise Boden. Länge und Breite dieser Flächenelemente entsprechen dem Maximalformat der OSB 4 Top-Platte von Egger mit 11,4 mal 2,8 m. Mit ihr sind die Boden-, Decken- und Wandelemente beplankt. Dieses Plattenformat dient als Konstruktionsraster in den Egger-Gebäuden, so ist es auch in Unterradlberg.
Der dreigeschossige Holzbau setzt auf einem Kellergeschoss aus Stahlbeton auf. Neben Brettschichtholz (BSH) für die Stützen und das Innenleben der Hohlkasten- und Holzrahmenbau-Elemente wurden vor allem OSB-Platten verbaut. Mit dem auf den Plattenabmessungen beruhenden Konstruktionsraster sind die Spannweiten für die Decken- und Dachelemente sowie die Breite der Wandelemente vorgegeben. Neben ihrer aussteifenden Funktion sorgen die OSB 4 TOP-Platten aufgrund ihrer hohen Rohdichte von über 600 kg/m3 für die Luftdichtigkeitsschicht und Dampfbremse in einem. Auf die Holzfassade wurden Lärchenholzlatten montiert. Zudem verbaute man raumhohe Holz-Alu-Fenster mit Dreifach-Wärmeschutzverglasung. Treppe und Aufzugsschacht bestehen ebenfalls komplett aus Holz. Die zentrale Treppenwange wurde als tragfähige Scheibe aus verklebten OSB-Platten gebildet.
Die modular konzipierten Gebäude des Tiroler Holzwerkstoff-Herstellers haben einen hohen Wiedererkennungswert. Mit dem Bausystem prägt man eine eigene Firmenarchitektur. Bei dem Forum in Unterradlberg setzte der Architekt den Holzbau durch die sichtbar eingesetzten Holzwerkstoffe gekonnt in Szene. Er rückt damit auch die optischen Qualitäten der Platte ins Blickfeld der Besucher und Nutzer.
