Seestadt: Startschuss für Holzprojekt 

Erst Mitte März fand der Spatenstich für ein neues, spannendes Projekt in der Seestadt Aspern statt. Mit dem Beitrag „Forum Am Seebogen“ konnte das Architekturstudio heri&salli den Konzeptwettbewerb um ein nutzungsoffenes Stadthaus für sich entscheiden. Der Gebäudekomplex, bestehend aus frei finanzierten Mietwohnungen mit Kaufoption, entsteht auf dem 800 m² großen Bauplatz H7A im Quartier „Am Seebogen“. Gemeinsam mit dem Bauträger Familienwohnbau, art:phalanx – Agentur für Kultur & Urbanität, der Landschaftsarchitektur Paisagista und dem Ingenieurbüro Hnik Hempel Meler wird ein heterogenes Projekt entwickelt, in dem Wohnen, Arbeiten und kulturelle Vermittlung eine fruchtbare Symbiose eingehen. Bei dem Gebäude wird eine innovative Variante der Modul- und Systembauweise umgesetzt: Die Sockelzone ist als nutzungsoffener Raum konzipiert und soll bauplatzübergreifend und weitgehend öffentlich genutzt werden. Die Obergeschosse entstehen aus Holzelementen, die flexibel eingesetzt werden können. „Gebaut wird der Komplex in Hybridbauweise. Die Herausforderung liegt vor allem in der sehr kurzen Bauzeit“, erklären die Projektverantwortlichen von Strobl Holzbau. 

Arbeiten, Wohnen und Kultur

Die ersten vier Obergeschosse werden in Holzelementbauweise realisiert, das sechste Stockwerk wird mit vorgefertigten Holzmodulen umgesetzt. Ausgangsmodule, Erweiterungen, Zuschaltbarkeiten und Terrassen bilden das Repertoire für eine Vielfalt an Möglichkeiten. Kleine Einheiten können als Mini-Labs oder Micro-Working-Units genutzt werden und fügen sich in die Struktur genauso ein wie eine großzügige Fläche für Wohnen und Arbeiten im Dachgeschoss. Zusätzlich soll die Kultur im Haus eine große Rolle spielen und zur Belebung des neuen Stadtteils beitragen. Die Erdgeschosszone dient deshalb als temporäre Plattform für Kunst- und Kulturschaffende, die langfristig zur etablierten Kultureinrichtung werden kann.

Teil der Internationalen Bauausstellung

Das Quartier „Am Seebogen“ ist ein Vorzeigeprojekt in Sachen soziales Wohnen der Zukunft: Rund 780 geförderte Wohnungen, darunter auch 73 neue Gemeindewohnungen, entstehen dort insgesamt. Aus diesem Grund darf das derzeit in Bau befindliche Grätzel bei der Internationalen Bauausstellung 2022 nicht fehlen. Ab Mitte Juni 2022 wird deshalb auch für fünf Monate eine Außenstelle der IBA_Wien im neuen Gebäude errichtet. Zusätzlich wird es als Ausgangspunkt für Führungen durch die Seestadt dienen.

Quelle: Familienwohnbau