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Entwicklung der Erzeugerpreise in Deutschland von 1976 bis heute © Holzkurier.com (Quelle: Destatis)

Baumaterialien Deutschland

In fünf Monaten das aufgeholt, wofür andere Baustoffe Jahrzehnte benötigten

Ein Artikel von Gerd Ebner | 13.07.2021 - 13:55

Von Destatis gibt es die Erzeugerpreisindizes, die der Holzkurier monatlich für Nadelschnittholz, Kunststoff, Frischbeton, Zement und Roheisen publiziert. Diese Zeitreihe geht zurück bis Januar 1976. Der Holzkurier hat alle Indizes auf diese 45 Jahre rückgerechnet.

Außer Roheisen haben alle Baustoffe im Mai 2021 ihren Höchststand erreicht. Aber mit Abstand am stärksten war der Preisauftrieb bei Nadelschnittholz. Doch könnte man fast sagen, Schnittholz holte in fünf Monaten das nach, wofür andere 45 Jahre konstant zugelegt haben.

So blieb Frischbeton zwar in diesen 45 Jahren am konstantesten. Seit Anfang der 1980er-Jahre lag dessen Preisindex immer über allen anderen Baustoffen und so ist es bis heute geblieben. Mit leichten jährlichen Verteuerungen schaffte man es auf über 260 % des 1976er-Preises.//

Seit 2000 blieben die Preisindexsteigerungen von Schnittholz immer deutlich unter denen von Frischbeton und Roheisen. Der Nadelschnittholz-Preisindex schwankt nicht nur mit der Konjunkturentwicklung, wie es die anderen Baustoffe tun, sondern zusätzlich mit den Kalamitäten. Gibt es zu viel Rundholz, sinkt in der Folge auch der Schnittholz-Preisindex.

Während sich der Preisindex von Frischbeton von 1976 bis heute um 164 Prozentpunkte verteuerte, schaffte der Schnittholz-Preisindex bis Mai „nur“ eine Zunahme um 140 Prozentpunkte. Damit übertrumpfte man Roheisen, das bei +125 Prozentpunkten notiert.

Der mittlere Preisindex von Nadelschnittholz und Roheisen liegt in diesen 45 Jahren bei rund 140 %. Der von Frischbeton aber bei 190 %. Die Materialverteuerungen waren bei Frischbeton also deutlich markanter.

Ebenfalls interessant: Der Preisindex für Nadelschnittholz lag niemals unter den 100 % des Januars 1976. Das war auch bei Frischbeton der Fall, während Roheisen (98 %) und Kunststoffe (90 %) auch Phasen unter 100 % hatten.