Österreich

Wien plant 1000 Wohneinheiten in Holz

Ein Artikel von Birgit Fingerlos | 13.07.2021 - 15:00
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Bürgermeister Michael Ludwig und Vizebürgermeisterin Kathrin Gaál präsentierten am 13. Juli das Wiener Wohnbaumprogramm © C.Jobst/PID

„In der Stadt Wien nehmen wir den Klimaschutz sehr ernst“, eröffnete Wiens Bürgermeister Michael Ludwig ein Mediengespräch am 13. Juli, das sich dem „1. Wiener Wohnbaumprogramm – Naturbanes Wohnen mit Holz“ widmete. Ludwig verwies auf den Wiener Klimarat und das Wiener Klimabudget. Man wolle in der Stadt auch den Folgegenerationen eine hohe Lebensqualität bieten. Seit mehr als 15 Jahren setze man im geförderten Wohnbau auf den Niedrigenergiehaus-Standard. Diesen konsequenten Weg wolle man weitergehen, daher starte die Stadt Wien jetzt das Wiener Wohnbaumprogramm. Es soll in der laufenden Legislaturperiode in drei Phasen umgesetzt werden. Dabei sollen an sechs Standorten, zwei im 21. und vier im 22. Bezirk, kleinteilige Holzhäuser mit 1000 leistbaren Wohneinheiten entstehen. Die Liegenschaften befinden sich im Eigentum der Stadt Wien. 

„Im Herbst wollen wir hierfür den ersten Bauträgerwettbewerb ausschreiben“, kündigte Wohnbaustadträtin und Vizebürgermeisterin Kathrin Gaál an. Der Bauträgerwettbewerb wird von Wohnfonds Wien abgewickelt. „Wir erwarten Beiträge, die über hohe Qualitäten in Bezug auf optimierte Planungs- und Baumethoden, Tragwerk, Digitalisierung und Vorfertigung verfügen“, erklärten die Wohnfonds Wien-Geschäftsführer Gregor Puscher und Dieter Groschopf. In der ersten Phase sollen rund 155 kleinteilige zwei- bis viergeschossige Gebäude in Holz- und Holzhybridbauweise entstehen. Die weiteren Verfahren sind für 2022 und 2023 geplant. 

Dabei setze man bewusst auf den Baustoff Holz. Ludwig und Gaál waren sich einig, dass Holz ein wertvolles Baumaterial sei, das mit vielen Vorteilen punkte. Sie verwiesen beispielsweise auf seinen positiven Beitrag zum Klimaschutz, seine gute Qualität als thermischer Dämmstoff sowie auf den hohen Vorfertigungsgrad, der für eine verkürzte Bauzeit sorgt. 

Vermehrt beschäftigt man sich laut Ludwig in Wien auch mit der Frage, welche Energiequellen für das Wohnen zum Einsatz kommen. Bei den nun geplanten Gebäuden sollen mittels einer Begrünung, Kühlung, Beschattung und Durchlüftung die Treibhausgasemissionen reduziert werden.