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Deutschland

98 m hoher Wohnturm für Berlin

Ein Artikel von Birgit Gruber (für holzkurier.com bearbeitet) | 17.01.2022 - 11:23
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In Berlin Kreuzberg entsteht bis 2026 WoHo – Deutschlands höchstes Holzhaus. © Mad Arkitekter

Der Berliner Stadtteil Kreuzberg ist vielfältig und unkonventionell. Mit ihrem Entwurf für das Wohnhochhaus an der Schöneberger Straße wollen Mad Arkitekter eine Interpretation eines typischen Kreuzberger Viertels in einem vertikalen Format liefern. 98 m und 29 Etagen hoch soll WoHo werden, welches das Berliner Unternehmen UTB Projektmanagement bauen will. „Wir haben nun ein starkes Ergebnis vorliegen, das unsere Haltung hinsichtlich sozialer Durchmischung, Gemeinwohlorientierung und Nachhaltigkeit widerspiegelt“, sagt Bauherr Thomas Bestgen, geschäftsführender Gesellschafter von UTB und Jurymitglied. Das Gebäude ist neben dem Anhalter Bahnhof in der Nähe des Potsdamer Platzes geplant und wird auf 18.000 m2 Nutzfläche den Menschen Platz zum Arbeiten und Wohnen bieten. Davon entfallen 60 % auf Miet- und Eigentumswohnungen, 25 % auf Gewerbeeinheiten und der Rest auf öffentlichen Raum. Vor allem die Erdgeschossflächen sollen kleinen Lebensmittelgeschäften, Lesecafés, Ateliers und anderen Gewerbeeinrichtungen vorbehalten bleiben. Zudem wird es einen Kindergarten, Hort, eine Kantine sowie einen Wellnessbereich mit Sauna und Bar geben. Begrünte Höfe, eine Dachterrasse und Urban Gardening-Flächen runden das Erholungsangebot ab. „Der öffentliche Dachgarten im 29. Stock des Hauptturmes bietet den Besuchern eine 360 Grad-Sicht über Berlin“, verspricht Bestgen. Der Komplex wird aus vier Baukörpern unterschiedlicher Höhe bestehen. Neue offene Durchgänge ermöglichen den Zugang zum nahe gelegenen Tempodrom und zum Mendelssohn-Bartholdy-Park direkt gegenüber. Anstelle von Kfz-Stellplätzen soll es Carsharing-Angebote, E-Ladestationen und Fahrradgaragen geben.

Höchstes Holzhaus Deutschlands

Das WoHo wird schon jetzt als Deutschlands höchstes Holzhochhaus gehandelt. Wie das Roots im Hamburg wird auch das WoHo nicht ausschließlich in Holz gebaut: Die Kerne der vier Baukörper mit Treppenhäusern und Fahrstuhlschächten sowie das Untergeschoss werden aus Beton gegossen. Der Rest der tragenden Konstruktion soll aus Holz sein. Das Projekt befindet sich im Bebauungsplanverfahren, mit einer Fertigstellung wird frühestens ab 2026 gerechnet.