Terrassenseminar_Bluemchen.jpg

Das Terrassendielenseminar stimmte die Holzhändler auf den Frühling ein © Dinah Urban

6. GD Holz Terrassendielen-Seminar

Frühjahrsdiskussion

Ein Artikel von Dinah Urban | 27.02.2018 - 07:40
Terrassenseminar_Goebel.jpg

Thomas Goebel und Dr. Gerald Koch (re.) begrüßten die Teilnehmer am Thünen-Institut in Hamburg © Dinah Urban

Zum sechsten Mal traf sich der deutsche Holzhandel zum GD Holz-Terrassendielen-Seminar am Thünen-Institut in Hamburg, um sich über Artenschutz, Normenänderungen, Materialalternativen, Verwechslungs- und Vermarktungsmöglichkeiten auszutauschen. Eine Reihe von Vorträgen brachte diverse Themen zur Sprache, die noch über die Redezeit hinaus rege diskutiert wurden.

1023 Gutachten, Tendenz steigend

Holzartenerkennungsexperte Dr. Gerald Koch gab Einblicke in die 1023 Gutachten, die er und sein Team 2017 im Auftrag von Behörden, NGOs, überwiegend aber für den Holzhandel erstellt haben. Letzteres freute den Wissenschaftler besonders, da es von einer steigenden Sorgfalt bei der Inverkehrbringung von Hölzern zeugt. Koch gab Beispiele für aktuelle Verwechslungsgefahren, die sowohl für die Performance von Terrassendielen als auch artenschutzrechtlich kritisch sein können. Gleichzeitig trug er zum Verständnis gegenüber den Herstellern bei. So sei es nachvollzieh-, jedoch nicht tolerierbar, dass insbesondere bei zeitkritischen Gartenprodukten verspätete Holzlieferungen zu Verstößen führen. Für tiefer gehende Bestimmungen von Hölzern bis hin zur Identifikation einzelner Bäume anhand von DNA-Markern verwies er zudem auf das Team um Dr. Hilke Schröder vom Thünen-Institut für Holzherkünfte.

Damit die Terrasse hält, was sie verspricht

Florian Zeller vom Gesamtverband Deutscher Holzhandel führte durch die Veranstaltung und referierte über die Chancen und Herausforderungen der CE-Kennzeichnung und Festigkeitssortierung von Konstruktionsholz, worunter auch Terrassenhölzer fallen, wenn bestimmte Kriterien erfüllt sind. Einerseits lassen sich durch neue Regelungen mehr Hölzer für konstruktive Zwecke einsetzen, andererseits jedoch fehlt es noch an Lieferanten und halten sich Architekten in Ausschreibungen diesbezüglich noch zurück.

Weitere Änderungen in Norm- und Regelwerken bezüglich der Dauerhaftigkeit und Gebrauchsdauer von Holz und Holzterrassen behandelten Björn Weiß vom Institut für Holztechnologie in Dresden (IHD) und Dr. Christian Brischke von der Georg-August-Universität in Göttingen. Diskutiert wurde hier insbesondere die neue Einstufung der Eiche, welche bei Inkrafttreten des derzeit zu kommentierenden Entwurfs nicht eindeutig für den Einsatz für Terrasse oder Geländer geeignet sei. Wer dann auf Nummer sicher gehen möchte, werde sich voraussichtlich gegen die sonst so beliebte Holzart entscheiden. Für den Fall einer Reklamation verwies GD Holz-Geschäftsführer Thomas Goebel zudem auf die neue Schlichtungsstelle.

Plädoyers fanden Gehör

Nach Vorträgen zu WPC-Dielen und kesseldruckimprägnierten Gartenhölzern schloss Heiko Waidelich die Veranstaltung mit einem Plädoyer: „Es gibt in Deutschland kaum Experten für das Verlegen von Holzterrassen. Werden Sie selbst zu einem“, schlug der spezialisierte Holzhändler vor. Nur so könne man Design, Holzexpertise und die richtige Verlegetechnik gewinnbringend vereinen.