Wachstum am italienischen Verpackungsmarkt

Ein Artikel von Luca Maria de Nardo (übersetzt von Eva Guzely) | 05.03.2018 - 10:36
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Pallet magazzino © Dagmar Holley

Der italienische Verpackungsmarkt wächst. Das geht aus den Daten und entsprechenden Indikatoren des italienischen Konsortiums Conlegno hervor, das die Produktion von FITOK- und EPAL-konformen Holzverpackungen überwacht. Demnach wurden mehr als 2,5 Mio. m³ Paletten, Kisten und Zubehör aus Holz produziert. Zuwächse gibt es insbesondere bei den Warengruppen neue Paletten (+9,8%), Halbwaren (+12,7%) und Stauholz (+23,1%). Das Wachstum der Warengruppe Stauholz ist auf vermehrte phytosanitäre Kontrollen beim Zoll zurückzuführen.

Zweistelliges Wachstum bei EPAL

2017 stieg die Gesamtproduktion von EPAL-Paletten um 13,8% gegenüber dem Vorjahr an. Die Zahl der reparierten Paletten wuchs ebenfalls zweistellig (+12,6%). Weltweit verzeichnete die Zahl der produzierten und instand gesetzten Paletten einen Anstieg von 13,3% auf insgesamt 5,82 Mio. Stück neue und 4,08 Mio. Stück reparierte Paletten. Die Marken FITOK und EPAL stellen zuverlässige Indikatoren für den „Gesundheitszustand“ der italienischen Wirtschaft dar. Erstere ist für den Export von  Maschinen und Anlagen zentral, während letztere nicht nur den Handel von Konsumgütern innerhalb der EU widerspiegelt sondern auch den nationalen Verbrauch.

Gestiegene Rohstoffpreise als negativer Faktor

Es gibt somit einige Anzeichen, die auf eine Erholung des italienischen Verpackungsmarktes hindeuten, der bei einem Umsatz von 1,7 Mrd. € rund 11.000 Beschäftigte in über 2000 Unternehmen zählt. Negativ wirken sich jedoch die Rohstoffpreise aus. Deutsche und österreichische Produzenten, die den Großteil des notwendigen Schnittholzes liefern, steigerten zwar ihre Produktionsmengen, haben jedoch noch nicht das jeweilige Vorkrisenniveau erreicht. Dies führt zu einer Erhöhung der Nachfrage nach Sortimenten, die nicht sofort verfügbar sind, und in weiterer Folge zu einem Anstieg der Preise.

Produktionsrückgänge und höhere Kosten als Herausforderungen

Laut Ezio Daniele, Vorsitzender des Verbandes der italienischen Verpackungsindustrie Assoimballaggi, könnte es zu einer Rohstoff-Verteuerung von 10 bis 15% kommen, was jedoch nicht nur auf einen Produktionsrückgang zurückzuführen sei. Während der Wirtschaftskrise haben sich viele europäische Produzenten anderen, vor allem außereuropäischen, Märkten zugewandt, die heute nicht vernachlässigt werden können. Brände, Stürme, diverse Krankheiten und Parasitenbefall haben zudem die Produktion von Holzprodukten gebremst, was die Verfügbarkeit verschiedener Sortimente eingeschränkt und dadurch die Preise in die Höhe getrieben hat. Daniele schätzt, dass sich der Kostenanstieg für italienische Unternehmen, die Holzverpackungen produzieren und reparieren, auf bis zu 25 €/m³ belaufen könnte.