Holzwerk A. Decker

Einfach, aber wirkungsvoll

Ein Artikel von Gerd Ebner | 08.11.2019 - 00:00

„Wird bei 16% Holzfeuchte gehobelt, passiert meist nicht viel. Bei trockenerer Ware schaut es ganz anders aus. Da splittert fast jeder Ast“, klärt Geschäftsführer und Eigentümer Klaus Decker auf und schwärmt: „Seit wir die Äste ausharzen und so fixieren, hat sich unser Ausschuss um 50 % reduziert.“

Äste ins Fadenkreuz

Decker wählte die halbautomatische Holzreparaturmaschine „TRC-M Easy“. Sie benötigt wenig Platz, dafür viel Licht. Die Bedienerin sitzt an der Maschine, zieht die Ware durch und stoppt, wenn ein Ast kommt. Dieser wird buchstäblich ins Fadenkreuz genommen, danach erfolgt der Auftrag des Reparaturharzes und es geht weiter. Diese Tätigkeit erfordert etwas Übung. „Jeder meiner Mitarbeiter kann aber an der TRC-M Easy-Platz nehmen“, klärt Decker auf.

In Roth wird die Anlage ausschließlich zur Veredelung der Hobelware eingesetzt. Wintersteiger hat die TRC-M Easy aber auch in anderen Anwendungsgebieten in Verwendung: Decklagen, Parkettdielen, Massivholzdielen, Massivholzplatten, Mehrschichtplatten, Sperrholzplatten, Möbelplatten, Fensterkanteln. Die maximalen Dimensionen der Maschine sind 40 mm Stärke und 620 mm Breite.

Vom Einschnitt nur die Kernstücke

Die Fokussierung der ausgesuchten Kernstücke bevorzugt Decker, weil so nur stehende Jahrringe auftreten. So wie man die Ware braucht, bekommt er sie nur bei seinem norwegischen Stammsägewerk. Rund 2000 m3/J bezieht er von dort.

Gehobelt wird auf einer Waco Dominant, Baujahr 1989. „Damals wurde noch robuster gebaut“, schwärmt Decker von dem Dauerläufer.

Viele Profilbrettvarianten sind im Programm: Klassische Nut-Feder-Profilbretter, Nut-Nut-Varianten mit Stäben, Breitprofile (über 300 mm), Rundfaseprofil bis hin zu modernen Avantgarde Design-Paneelen. Und das alles rustikal bis astrein. Am besten verkauft sich die gebürstete Variante.

Sämtliche Ware wird ausgebessert

Decker bietet auch manuell oder maschinell gehackte Oberflächen. Bis auf diese ansprechende Exotenware gelangen sämtliche 2000 m3 vor dem Hobeln zur TRC-M Easy-Holzreparaturmaschine. Da das für eine Edelmanufaktur wie Decker sehr viel ist, wird nun überlegt, in eine Teilautomatisierung zu investieren. Die Bezeichnung „Edelmanufaktur“ bezieht sich insbesondere auf das zweite Standbein des Unternehmens: die Landhausdielen-Fabrikation. Imposant sind neben der Holzartenvielfalt insbesondere die Dimensionen: bis 450 mm Breite und 8,5 m Länge. Anders ausgedrückt: „Wo die anderen aufhören, fangen wir erst an“, scherzt Decker.

Topreferenzen

Damit kann man weltweit reüssieren. Decker Parkett liegt in den Appartements von „One Hyde Park, den teuersten Wohnungen der Welt“ (© „Die Welt“). „14.000 m2 astreine Eiche“, schwärmt Decker. 5000 m2 sind es in zehn Luxusappartements des Londoner Hochhauses „The Shard“. Dort sind es 310 mm breite Dielen.