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Symbolbild © Martina Nöstler

Corona

Könnte uns zwei Jahre begleiten

Ein Artikel von Gerd Ebner | 19.03.2020 - 14:58

Fünf Fragen

1.       Kann man die Folgen der Coronabekämpfung für Ihre Branche schon abschätzen?

Die Coronapandemie trifft die gesamte Weltwirtschaft hart und natürlich auch unsere Branche. Niemand kann das Ausmaß im Moment genau vorhersehen, aber die Auswirkungen sind bereits jetzt deutlich spürbar.

2.       Wie könnte es besten-/schlimmstenfalls ausgehen?

Meiner Meinung nach wird uns die Coronakrise noch länger begleiten, mindestens die nächsten zwei Jahre. Ich hoffe aber, dass nach Ostern wieder etwas Normalität in unseren Alltag einkehrt. Das wäre sehr wichtig für die Bevölkerung und natürlich auch für die Unternehmen.

3.       Was sehen Sie derzeit als das Hauptproblem an?

Die Unsicherheit – niemand kann die Frage beantworten, wie es weitergeht. Alle blicken gerade nach Italien und hoffen auf eine Trendwende. Ich hoffe, dass die rigorosen Maßnahmen Wirkung zeigen und sich das exponentielle Wachstum der Infektionskurve abflacht. Eine Woche später sollte die Quote der Neuerkrankungen in Österreich und dann auch in Deutschland sinken. Das würde zumindest die Bevölkerung etwas beruhigen.

4.       Haben Sie geplante Investitionen/Übernahmen gestoppt? Wenn ja, welche?

Projekte, die wir vor der Krise in Auftrag gegeben haben, werden umgesetzt. Neue Projekte werden bis auf Weiteres nicht mehr geplant bzw. vergeben. Unternehmen werden bei der Vergabe von Aufträgen wieder viel vorsichtiger. Die gesamte Zahlungssituation wird schwieriger, vor allem in den südlichen Ländern. Einigen unserer Kunden wird es an der entsprechenden Liquidität fehlen.

5.       Hat Ihr Unternehmen die Produktion/den Geschäftsgang reduziert? Wenn ja, in welchem Ausmaß?

Der Auftragseingang der vergangenen zwei Wochen war zufriedenstellend. Zum aktuellen Zeitpunkt ist der Warenverkehr zum größten Teil von Einschränkungen an den Landesgrenzen ausgenommen. Das kann sich aber täglich ändern. Wir können fast alle bestätigten Aufträge länderübergreifend ausliefern. An allen Pfeifer-Standorten wird noch produziert, wir haben bestimmte Teilbereiche schon herausgenommen und in einem Werk die Produktion um eine Schicht reduziert. Eine längerfristige Planung ist im Moment nicht möglich, wir entscheiden von Tag zu Tag. Es gibt einfach zu viele Unsicherheiten. Unsere Verwaltung arbeitet zum größten Teil vom Homeoffice aus. Somit werden alle Funktionen aufrechterhalten und die volle Erreichbarkeit unserer MitarbeiterInnen ist gegeben.

Stand: 17. März 2020