Corona

Wibeba-Produktionen laufen weiter

Ein Artikel von Gerd Ebner | 14.04.2020 - 15:36

„Derzeit läuft noch alles“, bestätigt Johann Sunk, Seniorchef des Laubholzspezialisten Wibeba Holz, Wieselburg, im Holzkurier-Gespräch. Zwar gebe es seitens des lagerhaltenden Handels Bedarfsrückgänge, aber von der Industrie werde unvermindert stark nachgefragt. Daher werde an den drei Standorten Wieselburg, Rönök/HU und Heiligenkreuz faktisch unvermindert gearbeitet, „solange es genug Aufträge gibt“.

„Aber natürlich erwarten auch wir einen Einbruch, da die Möbel- und Fußbodenproduktion ja faktisch nicht mehr ausgeliefert werden kann“, präzisiert Sunk. „Außerdem wird der Konsum sinken, da die Kaufkraft nachlassen wird. Das gilt sowohl für den privaten als auch öffentlichen Bereich.“

„Unser Glück ist, dass wir im Vollholzbereich tätig sind, der sich deutlich stabiler hält als die Holzwerkstoff-Produzenten. Ein weiteres Plus ist, dass wir Brandschutzelemente für Türen anbieten können“, so Sunk weiter. Zugute kämen Wibeba jetzt die 2017 errichteten Hallen sowohl für Schnittholz als auch die Plattenlagerung.

Da süd- und osteuropäische Anbieter derzeit aufgrund logistischer Schwierigkeiten nichts oder deutlich weniger nach Westeuropa liefern, könne sich Wibeba als lieferfähig profilieren.

In der Massivholzplatten-Produktion in Heiligenkreuz wollte man heuer eine zweite Schicht starten. „Das wird nun verschoben“, bestätigt Sunk.

Sunk geht davon aus, dass „sich die gesamte Wirtschaft neu aufstellen muss. Es wird zu einer Marktbereinigung kommen. Das Ganze wird im Nadelholzsektor wohl noch extremer ausfallen. Dort ist Italien von so dominanter Bedeutung.“

Im Laubholzbereich erkennt Sunk, dass „die Eiche ihren Zenit überschritten hat“. Schon im Vorjahr gab es unverkaufte Ware, aber die Parketthersteller fragten noch stark nach. „Das ist heuer sicher anders. Ich erwarte mir auch, dass die Ukraine nicht immer lieferfähig sein wird – auch das verändert dann den Markt. Es würde den Markt auf ein normales Maß reduzieren.“

Das Chinageschäft von Wibeba stockte für drei Monate. Sunk: „Jetzt geht es sukzessive wieder los.“

Als immer größeres Problem erkennt Sunk die Sägenebenprodukte-Vermarktung. „Bald kommt der Zeitpunkt, wo man sich fragen muss: Wohin mit den Spänen?“