Corona

Enorme Belastung für Weltwirtschaft

Ein Artikel von Gerd Ebner (für Holzkurier.com bearbeitet) | 21.04.2020 - 08:23

Fünf Fragen

1. Kann man die Folgen der Coronabekämpfung für Ihre Branche schon abschätzen?

Nein, das kann man nicht. Es handelt sich um eine Situation, die wir alle noch nicht erlebt haben, und es ist völlig unkalkulierbar, was noch auf uns zukommt. Wir können ja beispielsweise immer noch nicht abschätzen, wann in welchen Bereichen wieder Normalität eintritt.

2.            Wie könnte es besten-/schlimmstenfalls ausgehen?

Bestenfalls gehen auf der Welt aufgrund der aktuell bereits getroffenen Maßnahmen die Zahlen der Infizierten schnell zurück und alle Branchen können weitestgehend zur Normalität zurückkehren. Dann hätten wir nur einen kurzen Zeitraum mit diesen extremen Einschränkungen erlebt. Ich vermute, dass sich in diesem „besten“ Szenario dann die Weltwirtschaft schnell erholt.

Schlimmstenfalls haben die aktuellen Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Virus nicht gut genug gewirkt und wir erleben jetzt eine deutliche Steigerung der Zahl der Infizierten durch diverse Lockerungsmaßnahmen in einzelnen Ländern. Das wird dann vermutlich dazu führen, dass neue und vermutlich längere Shutdowns beschlossen werden. Das wird dann irgendwann zu derart langen Schwächephasen in einzelnen Branchen führen, die für die Weltwirtschaft nicht mehr verkraftbar sein werden.

3.            Was sehen Sie derzeit als das Hauptproblem an?

Das Hauptproblem ist die Unsicherheit. Auf der einen Seite wissen die Menschen und Unternehmen nicht, was sie in den kommenden Tagen, Wochen und Monaten erwartet. Das führt natürlich dazu, dass keine vernünftigen Planungen möglich sind. Auf der anderen Seite führt diese Unsicherheit aber auch bereits jetzt bei jedem Einzelnen dazu, dass vermutlich größere Entscheidungen (z.B. zugunsten eines neuen Bauvorhabens) zunächst einmal vertagt werden. Es ist durchaus wahrscheinlich, dass diese Entwicklung mittel- bis langfristig auch die Nachfrage nach den Produkten unserer Branche negativ beeinflussen wird.

4.            Haben Sie geplante Investitionen/Übernahmen gestoppt? Wenn ja, welche?

Wir haben aktuell nur kleinere Investitionen geplant. Diese werden wir planmäßig durchführen.

5.            Hat Ihr Unternehmen die Produktion/den Geschäftsgang reduziert? Wenn ja, in welchem Ausmaß?

Wir verspüren einen leichten Rückgang der Nachfrage. Darauf haben wir mit der Reduzierung der Produktionsstunden reagiert. Gravierend sind diese Maßnahmen aber aktuell noch nicht. Wir sind aber auf einen stärkeren Rückgang der Nachfrage organisatorisch vorbereitet.

Stand 21. April 2020