Österreich

Branchenumsatz der Tischler legt zu

Ein Artikel von Birgit Fingerlos (für holzkurier.com bearbeitet) | 21.04.2020 - 08:14

Daraus ergibt sich im Branchendurchschnitt gegenüber dem Vorjahr eine Erhöhung des nominalen Umsatzes um 2,3%. Die Entwicklung war damit schlechter als im Vorjahr. Im Vergleich dazu sei die gesamte Wirtschaftsleistung Österreichs (BIP) nominal um 3,3% gestiegen, meldet KMU Forschung Austria.

50% der befragten Tischler konnten ihre Verkaufspreise im Vergleich zum Vorjahr erhöhen. Bei den restlichen Befragungsteilnehmern blieben die Verkaufspreise konstant, reduzieren musste sie keiner. Somit konnten die Verkaufspreise im Branchendurchschnitt um 1,5% gesteigert werden. Berücksichtigt man die Veränderung der Verkaufspreise, konnte der Branchenumsatz 2019 mengenmäßig um 0,4% zulegen. 9% des Gesamtumsatzes entfielen im vergangenen Jahr auf Exporte (2018: 8,8%). Allerdings ist die Exportleistung auf relativ wenige Tischlerbetriebe, nur 19%, zurückzuführen.

72% der Befragungsteilnehmer tätigten 2019 Investitionen. Dabei handelte es sich zu 53% um Ersatz-, zu 24% um Rationalisierungs- und zu 23% um Erweiterungsinvestitionen. Im Branchendurchschnitt wurden rund 7200 € je Beschäftigten investiert, also etwa gleich viel wie 2018 (–1%).

Die Konjunkturerhebung wurde zwischen Januar und Anfang März durchgeführt. Der Ausblick auf 2020, die Ergebnisse für das 1. Quartal sowie die Erwartungen für das 2. Quartal spiegeln daher die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie noch nicht wider. So gaben zum Befragungszeitpunkt noch 51% der Tischler an, dass sie in diesem Jahr Investitionen vornehmen möchten. 24% rechneten mit höheren, 14% mit gleich hohen und 13% mit geringeren Investitionen als 2019.

Zu Jahresbeginn sahen 58% der Betriebe eine Beeinträchtigung ihrer Geschäftstätigkeit durch einen Fachkräftemangel, 47% durch Preiskonkurrenz, 45% durch Bürokratie und Verwaltung, 39% durch Steuern und Abgaben, 32% durch Lehrlingsmangel, 11% durch fehlendes Risiko- beziehungsweise Eigenkapital und 4% durch Schwierigkeiten bei der Kreditaufnahme.

Die Geschäftslage im 1. Quartal beurteilten 37% der Befragungsteilnehmer als „gut“, 57% als „saisonüblich“ und 6% als „schlecht“. Für das 2. Quartal erwarteten 16% der befragten Betriebe Steigerungen der Auftragseingänge gegenüber dem 2. Quartal 2019, 80% keine Veränderung und 4% Rückgänge.