osteuropa

Pandemieeffekte verursachen Rückgang am Bau

Ein Artikel von Birgit Fingerlos (für holzkurier.com bearbeitet) | 03.07.2020 - 09:00

Obwohl es während des zweimonatigen Ausnahmezustands in Bulgarien kein Verbot von Bauarbeiten gab, wird die Coronakrise das Wachstum der bulgarischen Baubranche behindern. Die wirtschaftliche Unsicherheit und die steigende Arbeitslosigkeit bremsen laut EECFA das Realeinkommen, was sich auf den Immobilienmarkt auswirkt.

In Kroatien kämpft man mit zwei Krisen, die in den kommenden Jahren den Bausektor beeinflussen: Neben der Coronakrise hat vor allem auch das Erdbeben in Zagreb die Aussichten für die Baubranche getrübt.

Wie die restliche EU befindet sich auch Rumänien in einer Rezession. Für 2020 erwartet die EECFA einen Rückgang der Bautätigkeit von 2,1%. Die für 2021 erwartete Erholung könnte langsamer erfolgen, als der EU-Durchschnitt, da die notwendige Infrastruktur und die öffentlichen Mittel fehlen. 

In Serbien war der Jahresbeginn für alle Teilsektoren der Baubranche außergewöhnlich gut. Aber auch hier wurde die Entwicklung durch den Ausnahmezustand der Pandemie gebremst. 

Langfristig soll sich laut EECFA die Nachfrage in der slowenischen Bauindustrie ungünstig entwickeln. 2020 soll die Bauproduktion um 5,5% zurückgehen. Große Bauprojekte (beispielsweise das Straßenprojekt Third Axis Road) sowie Investitionen in den öffentlichen Wohnbau (hauptsächlich in Ljubljana) sollen 2021 ein Plus der Bauproduktion in der Höhe von 2,6% verursachen, erwartet die EECFA. 

In Russland sorgen viele negative Faktoren (sinkende Ölpreise, Coronavirus etc.) für einen erheblichen Rückgang im Baugewerbe (–7,4%). Alle Segmente – mit Ausnahme strategisch wichtiger Bereiche, wie der Infrastruktur, des Gesundheitswesens und der Landwirtschaft – werden 2020 und 2021 eine Krise spüren, wird erwartet. 

Vorsichtsmaßnahmen infolge der Pandemie führten heuer auch in der Türkei zu einem Nachfragerückgang. 2017 verzeichnete die Türkei einen historischen Höhepunkt bei den Baugenehmigungen, danach gingen sie allerdings massiv zurück. Auch in diesem Jahr wird ein weiterer Rückgang erwartet. 

Dramatisch verschlechterte Erwartungen an die Baubranche gibt es in der Ukraine. Das Konjunkturprogramm der Regierung enthalte keine gezielten Maßnahmen zur Unterstützung der Bauindustrie oder der Hypothekarkredite, sodass die Bauherren im Kampf gegen die Krise alleine blieben, beobachtet die EECFA.