Österreich 

Tischler mit geringeren Umsätzen

Ein Artikel von Birgit Fingerlos (für holzkurier.com bearbeitet) | 20.04.2021 - 13:56

35% der österreichischen Tischlerbetriebe konnten 2020 ihre Umsätze um durchschnittlich 9% steigern, heißt es in der Konjunkturbeobachtung Gewerbe und Handwerk der KMU Forschung Austria. Bei 27% der Betriebe blieb der Umsatz auf Vorjahresniveau. 38% der befragten Tischler meldeten Umsatzrückgänge um durchschnittlich 19%.

50% der Tischler konnten ihre Verkaufspreise im Vorjahr erhöhen. Bei 47% blieben die Preise konstant, 3% mussten sie reduzieren. Im Branchendurchschnitt konnten die österreichischen Tischlerbetriebe ihre Verkaufspreise 2020 um 2% anheben. Berücksichtigt man die Veränderung der Verkaufspreise, so ging der Branchenumsatz mengenmäßig um 7% zurück. 8% des Gesamtumsatzes entfielen 2020 auf Exporte (Vorjahr: 9%), wobei nur 14% der Betriebe Exportumsätze hatten.

57% der Tischlerbetriebe tätigten im Vorjahr Investitionen. Dabei handelte es sich zu 51% um Ersatz-, zu 25% um Erweiterungs- und zu 24% um Rationalisierungsinvestitionen. Im Branchendurchschnitt wurden im Vorjahr 4200 € je Beschäftigten investiert. Das sind 41% weniger als 2019, damals waren es 7200 € je Beschäftigten. 2021 möchten 57% der Betriebe Investitionen vornehmen, heißt es in der Konjunkturbeobachtung.

60% der Befragungsteilnehmer klagten über einen Fachkräftemangel. 48% der Tischler sind im laufenden Jahr durch Steuern und Abgaben in ihrer Geschäftstätigkeit beeinträchtigt. 46% der befragten Unternehmer haben mit Bürokratie und Verwaltung zu kämpfen. 40% gaben an, dass sie in ihrer Geschäftstätigkeit durch Preiskonkurrenz beeinträchtigt seien. 34% leiden unter einem Lehrlingsmangel. 13% der Befragungsteilnehmer fehlt es an Risiko- beziehungsweise Eigenkapital und 2% haben Schwierigkeiten bei der Kreditaufnahme.

Im 1. Quartal 2021 beurteilten 48% der Betriebe die Geschäftslage als „gut“, 37% als „saisonüblich“ und 15% als „schlecht“. Per Saldo überwiegen die Betriebe mit guter Geschäftslage um 33%. Im Vergleich zum Vorquartal ist das Stimmungsbarometer geringfügig gesunken.

Im Branchendurchschnitt sichert der Auftragsbestand eine Vollauslastung für 11,7 Wochen. Im Vergleich zum 1. Quartal 2019 stieg der durchschnittliche Auftragsbestand um 12%. 16% der Betriebe meldeten im 1. Quartal eine Auslastung von ein bis vier Wochen. Bei 31% lag der Auftragsbestand bei fünf bis neun Wochen. 39% verfügten über eine Auslastung von zehn bis 19 Wochen. 13% hatten eine Auslastung von 20 und mehr Wochen. 1% der Betriebe hatte keinen Auftragsbestand. Für das 2. Quartal 2021 gehen 23% der Betriebe von Steigerungen der Auftragseingänge gegenüber dem 2. Quartal 2020 aus. 64% rechnen mit keinen Veränderungen bei ihren Auftragseingängen. 13% erwarten Rückgänge.