Vivad 09

Zuschnittanlage für Decklamellen

Ein Artikel von Martina Nöstler | 22.09.2021 - 15:33

Das Bestreben von Vivad 09 ist es, einen perfekt angepassten und leistungsstarken Holzverarbeitungsprozess abzubilden und sämtliche Produkte selbst herzustellen, um in der Fertigung Holzverluste zu vermeiden. Das beginnt im eigenen Sägewerk, reicht über die Weiterverarbeitung zu Industrie- und Mosaikparkett und Decklamellen für die Parkettindustrie und geht bis zu Briketts beziehungsweise Anzündholz für den Kamin. Die Produkte setzt Vivad 09 überwiegend in Europa, wie etwa Österreich, Deutschland, Polen, Slowakei, Tschechien oder den baltischen Staaten, ab. Jährlich erzeugt man rund 2 Mio. m² Decklamellen, 85.000 m² Industrieparkett und 150.000 m² Mosaikparkett. Vor fünf Jahren hat das ukrainische Unternehmen aus Romaniw (Gebiet Schytomyr) in eine neue Decklamellenproduktion investiert, bei der die Anlagen aus der Weinig-Gruppe, Tauberbischofsheim/DE, essenzielle Aufgaben übernehmen. „Wir hatten bereits zuvor verschiedene Anlagen von Weinig und waren damit immer zufrieden“, erklärt Vivad 09-Generaldirektor Ihor Khodak. Konkret spricht er damit auch Anlagen der Weinig-Gruppe für die Produktion von Mosaik- und Industrieparkett an, die bereits seit 60 Jahren in Betrieb sind und immer noch tadellos arbeiten. „Weinig ist einer der führenden Maschinenhersteller für die Holzbearbeitung weltweit“, meint Khodak und führt aus: „Mittlerweile sind wir einer der größten Hersteller von Dreistab- und Landhausdielen-Decklamellen.“

Speziell für dünne Decklagen

Die Abwicklung seitens der Weinig-Gruppe erfolgte gemeinsam mit der Weinig-Vertretung vor Ort, Inmatech aus Kiew. Weinig lieferte für die neue Decklagenproduktion eine Vielblattkreissäge des Typs VarioRip 310 M sowie eine Optimierungskappsäge OptiCut 260. „Mit den neuen Weinig-Anlagen werden Decklagen für Landhausdielen sowie für Mehrstabparkett erzeugt“, führt Sergej Ratoschnjuk von Inmatech aus. Die VarioRip 310 M ist auf Eingangslängen ab 450 mm ausgelegt. „Die Vielblattkreissäge und auch die OptiCut 260 sind speziell für dünne Lamellen konstruiert“, erläutert Andreas Gafus, Regionalvertriebsleiter bei der Weinig-Gruppe. Die VarioRip 310 M verarbeitet Lamellenstärken ab 3 mm. „Wir haben solche Anlagen bereits des Öfteren gebaut. Um aber die hohen Anforderungen für solche dünnen Holzlamellen ab 3 mm – speziell für die Bodenindustrie – noch besser erfüllen zu können, haben wir die Vielblattkreissäge weiter verbessert“, führt Gafus aus.

Die VarioRip 310 M verfügt über ein fixes und ein variables Sägeblatt und kann Lamellenbreiten bis 310 mm herstellen. Die Vorschubgeschwindigkeit lässt sich frequenzgesteuert von 5 bis 35 m/min regeln. Um die dünnen Lamellen schonend aufzutrennen, hat Weinig Raimann die Vielblattkreissäge mit einer Transportkette mit Gummieinlagen in den Kettengliedern und einem mitlaufenden Druckbrett ausgestattet. Zudem gibt es oben zusätzliche Druckrollen. Das Druckbrett verstellt sich gemeinsam mit dem flexiblen Sägeblatt. „Zusammen mit dem, auch bei anderen Anwendungen eingesetzten Easyfeed-Einzugssystem ist ein sauberes und exaktes Auftrennen möglich“, verdeutlicht Gafus. Für den Schutz des Mitarbeiters sorgt unter anderem das patentierte SafetyPlus-System als Teil der Mehrfach-Rückschlagsicherung in spezieller Ausführung für die dünnen Lamellen. Im Einlaufbereich zeigen dem Mitarbeiter zwei Laser von oben die Position der Null- sowie der variablen Säge an. Letztere lässt sich mithilfe des Joysticks je nach gewünschter Schnittbreite verstellen. Breitere Werkstücke als 310 mm können einfach zurückgeführt und als Rückläufer verarbeitet werden.

Die Weinig Raimann VarioRip 310 M verfügt zudem über die elektronische Steuereinheit Proficut Direct. In dieser lassen sich die Schnittlisten hinterlegen und abrufen. Die integrierte Statistikfunktion erfasst neben dem gesägten Rohmaterial unter anderem auch die gesägten Lamellen.

Sauberer Schnitt

„Mit der VarioRip lässt sich ein absolut genauer und paralleler Schnitt durchführen. Das ist besonders bei Mehrstabparkett essenziell, da die Schnittkanten nicht weiter bearbeitet werden und verleimfähig sein müssen“, berichtet Gafus. Ebenso verleimfähig ist der Schnitt mit der nachfolgenden Optimierungskappanlage OptiCut 260. Ein Mitarbeiter kennzeichnet unerwünschte Holzmerkmale, wie Äste oder Risse, mit fluoreszierender Kreide. Die OptiCut 260 optimiert die Eingangsware anhand der hinterlegten Schnittlisten und ermittelt so die bestmögliche Ausbeute. Die Kappanlage ist als Durchlaufsäge ausgeführt und mit einer Längenvermessung ausgestattet. Die Variospeed-Zuführung schließt die Lücke zwischen den Werkstücken beziehungsweise reduziert diese auf ein Minimum und garantiert somit eine bestmögliche Leistung.

Die OptiCut 260 bei Vivad 09 hat ebenfalls das Ausrüstungspaket „Dünnholz“, um die Decklagenlamellen bestmöglich und schonend zu kappen. Entsprechend wurde die Maschine mit einer speziell ausgeführten Sensorik zur Brettvermessung sowie einer exakten Kanalführung für die sehr dünnen Werkstücke ausgerüstet. Reststücke werden nach dem Kappen über den automatischen Abfallschacht entsorgt. Die Vorschubgeschwindigkeit der OptiCut 260 beziffert man bei Weinig Dimter mit 250 m/min, die minimale Holzeingangslänge mit 300 mm.

„Wir sind mit der Abwicklung seitens Weinig und Inmatech sehr zufrieden. Von der Investition in diese Decklagenfertigung profitieren nicht nur wir, sondern vor allem natürlich unsere Kunden“, sagt Generaldirektor Khodak.