SWOT-ANALYSE ZU 75 JAHREN HOLZKURIER

Die Welt wird schneller

Ein Artikel von Holzkurier Redaktion | 13.10.2021 - 14:47
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Ulrich Bühler, Gruppenleiter Vertrieb und Marketing, Egger-Gruppe, St. Johann in Tirol © Egger

Was sehen Sie als …

1) … die größten Stärken

2) … die größten Schwächen

3) … die größten Chancen

4) … die größten Risiken

für unsere Branche?

  1. Er ist höchst interessant, in die nächsten 25 Jahre, also immerhin eine Generation zu blicken. In Anbetracht der Schnelllebigkeit, die bereits heute unseren Alltag kennzeichnet, und des Tempos, mit dem die digitale Entwicklung in allen Bereichen kontinuierlich voranschreitet, fällt eine Prognose nicht ganz leicht. Fest steht: Die Welt wird auch in Zukunft noch vernetzter, agiler und insgesamt schneller werden. Gerade die mitteleuropäische, eigentümergeführte Holzindustrie – inklusive der regional angesiedelten Anlagenhersteller – wird sich auch zukünftig auf ihre Stärken berufen können. Sie ist in vielen Bereichen nicht nur industriell in einer Vorreiterrolle, sondern zunehmend auch, global gesehen, Innovationsführer. Diesen Vorsprung bei Innovation und Technologie zu nutzen, ist herausfordernd, aber stellt ein enormes Potenzial für Wachstumschancen dar.
  2. Herausfordernd wird der notwendige, klimasichere Umbau der Wälder, der ein wesentlicher Treiber für Veränderung in den Wertschöpfungsketten und der Holznutzung selbst ist. Hier wird es noch Antworten brauchen, die über eine kurzfristige Betrachtung des Themas hinausgehen. 
  3. Die Digitalisierung ist eine große Chance für unsere Branche, da auch das Bauen – und dies insbesondere mit Holz als Werkstoff – digitaler wird. So können im privaten wie im öffentlichen Raum verbesserte Wettbewerbschancen für Holz und Holzprodukte entstehen. Holz ist der Werkstoff, auf den es auch in Zukunft ankommen wird. Seine Eigenschaften als nachwachsende Ressource und CO2-Speicher machen ihn für die Zukunft unseres Planeten unabdingbar.
  4. Der gesteigerte Fokus auf das Thema Nachhaltigkeit und die damit einhergehenden wachsenden regulatorischen Anforderungen stellen künftige Herausforderungen dar. Schon aktuell nehmen wir ein hohes Bewusstsein für Nachhaltigkeit in vielen Kundengruppen wahr. Es wird essenziell sein, das eigene unternehmerische Handeln auch auf das Wohl zukünftiger Generationen auszurichten und dafür Nachweise zu liefern. Die Branche muss mit einem gesteigerten Informationsbedarf von Kunden, Lieferanten sowie der breiten Öffentlichkeit rechnen. Neue Technologien können dabei wichtige Instrumente sein, deren Anwendungsmöglichkeiten es auszuloten gilt. Die manipulationssichere Blockchain-Technologie beispielsweise bietet potenziellen Nutzen.