Salzburg

Globaler Holzbedarf steigt

Ein Artikel von Holzkurier Redaktion | 20.12.2021 - 12:17

Sowohl die Sägeindustrie als auch der Handel hatten in den ersten acht Monaten des Jahres einen unwahrscheinlichen Umsatz- und Mengenzuwachs, was den Export, aber auch den Inlandsabsatz von Schnittholz und weiterverarbeiteten Holzprodukten betrifft. So exportierte Österreich um 22 % mehr nach Italien als noch 2020, aber auch mehr als im Vorcoronajahr 2019. Angetrieben von den USA-Preisen und der anhaltend großen Nachfrage auch in Europa, wurden die Preise in allen Sortimenten, besonders aber von KVH, BSH und Verpackungen, extrem nach oben getrieben. Dies führte in den Monaten Juni und Juli dazu, dass sich der lagerhaltende Handel, aber auch weiterverarbeitende Betriebe große Mengen mit Höchstpreisen auf Lager nahmen, um nicht in Versorgungsnöte zu geraten. Auch der Forst ist etwas zeitverzögert in die Preisrallye eingestiegen und hat Preise erzielt, die teilweise doppelt so hoch waren wie in den Kalamitätsjahren. Leider hat diese Situation dazu geführt, dass Holz plötzlich ein Imageproblem bekam und die Medien voll waren mit Meldungen, dass Holz nicht mehr leistbar sei. Viele Projekte wurden daraufhin verschoben, auf Eis gelegt oder durch andere Werkstoffe substituiert.

Dass diese Preisspitzen wieder gekappt werden, davon war jeder Marktteilnehmer überzeugt. Dass dies aber in so kurzer Zeit und so heftig geschehen sollte, hat dann doch die meisten überrascht. Bereits Ende Juli, besonders aber nach den Sommerferien war schon ein Überangebot an KVH und BSH am Markt. Gleichzeitig konnten viele Verarbeiter aber keine Mengen mehr ordern, weil deren Lager voll waren. Dazu erfuhren die Exporte in die USA einen eklatanten Mengeneinbruch und die Preise purzelten in den Keller. 

In den letzten drei Monaten führte dies daher zu einer generellen Preiskorrektur nach unten und die Sägeindustrie spricht nun einheitlich von Produktionsrücknahmen, um dem Bedarfsrückgang gerecht zu werden. Es bleibt zu hoffen, dass nun wieder Preisstabilität einkehrt, um wieder einige Wochen im Voraus planen zu können. Momentan ist eine längerfristige Planung leider noch nicht möglich.

Der allgemeine Trend zeigt auf jeden Fall auf eine globale Steigerung des Holzbedarfs. Dies verlangt aber wiederum eine verlässliche und kontinuierliche Rohstoffversorgung durch den Forst. Bereits im
2. Quartal 2022 wird sich zeigen, ob diese dem mengenmäßig steigenden Bedarf gerecht werden kann.