Grassmann Sessel

Kompakte Kappanlage

Ein Artikel von Martina Nöstler | 02.12.2021 - 10:37

Grassmann Sessel aus dem niederösterreichischen Kirchberg an der Pielach setzt seit jeher auf eine hohe Fertigungstiefe. „Wir kaufen frisches oder trockenes Massivholz zu, trocknen dieses bei Bedarf in eigenen Kammern, besäumen, hobeln und kappen dieses. Dann folgen die vielen Fertigungsschritte bis hin zum Polstern“, führt Geschäftsführer Günter Grassmann aus. Er führt den Familienbetrieb mit 21 Mitarbeitern bereits in der dritten Generation. „Wir stellen rund 12.000 Sessel pro Jahr her. Sessel aus Holz sind unser Schwerpunkt, natürlich arbeiten wir aber auch mit Metall.“ Der Vertrieb erfolgt ausschließlich über Fachhändler, Tischlereien, Möbelstudios und Architekten überwiegend in Österreich, Bayern und Südtirol.

Grassmann legt viel Wert auf eine optimierte und durchdachte Produktion. „Die Sesselherstellung ist aufwendig, bedeutet auch viel Handarbeit und ein geschultes Auge der Mitarbeiter“, weiß der Geschäftsführer. Mit der neue Kappanlage des Typs OptiCut S50+ von Weinig Dimter, Illertissen/DE, gelang es Grassmann aber, einen weiteren Optimierungsprozess umzusetzen. „Für einen Sessel brauchen wir mehrere gekappte Teile. Aufs Jahr gerechnet, sind das viele Tausend Stück. Bisher haben wir die Werkstücke eher nach Gefühl optimiert und mit einer Bandsäge geschnitten. Um die Ausbeute zu steigern und gleichzeitig die Arbeitszeit zu reduzieren, haben wir uns für die OptiCut S50+ entschieden“, erklärt Grassmann.

Perfekt ein- und angepasst

Die OptiCut S50+ ist die größere Schwester der bewährten Dimter-OptiCut S50. „Diese Anlage hat die kürzeste Bauweise. Darum haben wir Weinig Dimter gewählt. Wir arbeiten schon lange mit der Weinig-Gruppe zusammen und haben immer gute Erfahrungen gemacht“, sagt Grassmann. „Die Holzeingangslänge beträgt in diesem Fall bis zu 2,2 m, darauf haben wir die Kappanlage angepasst“, ergänzt Weinig-Repräsentant Peter Haas. Die Querschnitte bei Grassmann reichen von 20 mal 10 mm bis 300 mal 100 mm, die Fertiglänge misst 80 bis 2200 mm. Die Maschine verfügt über einen schwenkbaren Schieber mit Längen- und Fehlererkennung. Der Mitarbeiter markiert unerwünschte Holzmerkmale mit fluoreszierender Kreide. Die Anlage erkennt diese Markierungen und optimiert die Werkstücke anhand der im OptiCom Pro-Terminal hinterlegten Schnittlisten. Zudem hat die OptiCut S50+ einen verstärkten Sägemotor, einen Seitendruck vor und nach dem Schnitt und das Anschlusspaket an den kundenseitigen PC.

Das „+“ bei der OptiCut S50+ steht für eine möglich Ein- und/oder Auslaufmechanisierung. Im Fall Grassmann gibt es auslaufseitig eine Sortierstation mit zwei Auswerfern. Die Reststücke fallen am Ende des Bandes in eine Box. Die Maschine könnte aber auch mit einem automatischen Abfallschacht ausgerüstet werden.