Kontroverse um Zertifizierung

Ein Artikel von Administrator | 15.03.2001 - 08:00
Im Zuge einer kritischen Analyse der in Österreich angewandten Zertifizierungssysteme PEFC und FSC gelangte der Naturschutzbund Österreich zu folgendem Ergebnis: Neben den positiven Wirkungen beider Systeme seien die Kriterien und Indikatoren von PEFC zu wenig aussagekräftig und eindeutig bestimmt, eindeutige Grenzwerte werden vermisst. Besonders kritisch sei die „Regionenzertifizierung” zu sehen. Erstens würden betriebsspezifische Unterschie- de (Kleinwald - Großbetriebe) nicht berücksichtigt, zweitens bleibe die Kontrolle der Betriebe völlig offen. Die Regionenzertifizierung habe den Anschein von „Gießkannenprinzip”. Es bestehe bei PEFC zwar die Möglichkeit der Einzelzertifizierung, ob dies jedoch angesichts der Kosten ein Betrieb in Anspruch nimmt, bleibt für den Naturschutzbund dahingestellt.
Die Kriterien und Indikatoren des FSC seien wesentlich strenger gefasst und mit nachvollziehbaren, eindeutigen Grenzwerten versehen. Problematisch sei das Fehlen einer österreichischen Arbeitsgruppe, Spezifika im Bergwald könnten dadurch zu kurz kommen. Der Naturschutzbund vermisst Kriterien für die Länge der Transportwege, die weltweit in eine ökologische Bewertung einbezogen werden sollten.
Bei beiden Systemen problematisch sei das intensive Engagement von verschiedenen Umweltorganisationen, die sich dabei vom Status unabhängiger NGOs weit entfernen.