AdobeStock_118443572.jpeg

Symbolbild Wald © Adobe Stock

Österreich

Deutliche Abschläge auf Cx

Ein Artikel von Gerd Ebner | 27.06.2018 - 14:18

Um ein bis zwei Euro weniger

Für Österreich erhob der Holzkurier ein Junipreisniveau von 83 bis 87 €/fm. Das ist gegenüber Mai ein Rückgang um 2 €/fm. Ähnlich ist die Entwicklung in Bayern. Der Mengendruck führt dort zu einer Preisreduktion um 1 €/fm auf 82 bis 86 €/fm. 89 bis 92 €/fm (–1,5 €/fm zum Mai) sind es in Baden-Württemberg.

Die Hotspots des Schadholzanfalls liegen in Österreich im Norden, während im Süden regelmäßige Niederschläge die Situation deutlich entschärften. Zu den Trocken- und Käferschäden im Wald- und Mühlviertel gesellen sich im Norden weiter steigernde Angebotsmengen aus Tschechien. Dort muss sich ein neu installierter Staatsforsten-Chef nun in einer Thematik bewähren, woran der frühere gescheitert war: der Schadholzproblematik. Wie die neue Politik aussehen wird, lässt sich noch nicht sagen.

In Ober- und Niederösterreich sind die Verarbeiter voll. Aufgenommen können nur noch solche Mengen werden, die parallel eingeschnitten werden. Die Zufuhr ist daher restriktiv und streng kontingentiert. Engpässe bei Lkw und Waggons erschweren die Abfuhr aus dem Wald, weshalb es zu Qualitätsentwertungen kommen kann.

Abschläge hoch wie nie

Die Cx-Abschläge sind hoch, äußerst differenziert und mitunter selbst bei den Rundholzkäufern umstritten. In Nordösterreich sind es bis zu 40 €/fm Abschlag, im Süden Österreichs rund 30 €/fm, von minus 25 €/fm erfährt man in Bayern. Die Abschläge werden von Käuferseite teilweise mit dem erhöhten Manipulationsaufwand begründet. Mitunter müssen aufgrund einer schnellen Bläue- oder Rotstreifbildung sortierte Stämme auch wieder vom Rundholzplatz abgefahren werden.

Holzmarkt im Süden ausgeglichener

Im Süden Österreichs hat sich Situation nach der Schneeschmelze deutlich stabilisiert. Angebot und Nachfrage passen dort am besten zusammen. Windwurfholz an der Wurzel wird so lange wie möglich liegen gelassen. Eine große steirische Holzindustrie hat beim regionalen Waldverband einen größeren Abschluss am oberen Preisband des Holzkurier-Preisbildes getätigt. Dies wird von der Forstwirtschaft als stabilisierende Richtmarke interpretiert.

Der Einfluss des Januarsturms mit 2 bis 2,5 Mio. fm Schadholz in Slowenien in Kombination mit dem Käfer hält in Österreich weiter an. Österreichischen Verarbeitern wird laufend Rundholz angeboten. 

Verzwickte Situation

In Bayern wartet alles auf die Signale der Bayerischen Staatsforsten (BaySF), die nun damit beginnen, die Anschlussverträge mit ihren Leitkunden zu verhandeln. Wie im Vorjahr wollen die BaySF „keinesfalls einen Preisrutsch“ hinnehmen. Die Vorstellungen von Käufern und Verkäufern liegen, wie man hört, weit auseinander. Unterschiedlich wird auch interpretiert, wie hoch das Überangebot in Bayern wirklich ist.