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Wendig, manövrierfähig und fahrstabil: Kombiniert mit der Fahrerkabinenerhöhung macht es den LH 50 (re.) zum verlässlichen Partner im Holzumschlag. Links im Bild der L 580 XPower © Liebherr

Liebherr

Knackige Arbeitsweise

Ein Artikel von Vera Bauer | 21.11.2018 - 16:43

Am Rundholzplatz der Lenzing-Gruppe sind mit dem Liebherr LH 50 und L 580 XPower seit fast einem Jahr zwei neue Fahrzeuge im Einsatz. Herbert Wallsberger, zuständig für Produktion und Fahrzeuge, führte den Holzkurier über den Rundholzplatz des Textilfaserherstellers. „Täglich werden zwischen 60 und 90 Waggons Holz und einige Lkw mit Rundholz geliefert. In Summe verarbeiten wir 3.500 t/Tag“, erläuterte Wallsberger. Als Baumart verwenden wir zu 90 % Buche, da sie sich gut zu Fasern weiterverarbeiten lässt. Den Rest bilden Fichte und Esche.“

Bevor das Holz seinen Weg in die Anlage findet, muss es zerkleinert werden. Es sind dicke Stämme, die der LH 50 aufnimmt und scheinbar mühelos mit dem Woodcracker in Sekundenschnelle zerkleinert. „Mit dem LH 50 spalten wir große Bloche. Ab und zu setzen wir ihn auch zur Entladung ein“, erläuterte Wallsberger. Mit dem Einsatz des Umschlagbaggers ist er zufrieden. „Er hat längere Arme und arbeitet schneller als das vorherige Modell. Auch der Umbau geht rascher vonstatten, wodurch wir kürzere Richtzeiten haben“, berichtete der Rundholzplatz-Chef. Etwas, das er dem Neuzugang außerdem zugutehält: „Er verbraucht weniger Diesel als die bisherigen Bagger.“ Die verarbeitete Menge ist in etwa gleich. 

Das zweite Liebherr-Gerät ist der Radlader L 580 XPower. „Damit transportieren wir Hackgut und Rinden“, sagte Wallsberger. Demonstriert wird dies von einem Mitarbeiter, der besonders den Komfort in der Fahrerkabine lobt: „Es ist schon etwas ganz anderes, wenn man mehrere Stunden am Tag in einer bequemen Kabine sitzt und der Geräuschpegel gering ist“, freute er sich. Wallsberger ergänzte: „Uns ist wichtig, dass sich die Mitarbeiter am Arbeitsplatz wohlfühlen. Ein zufriedener Mitarbeiter ist motivierter“, stellte er fest.

Für den Rundholzplatz-Chef liegen die Vorteile der Neuanschaffung beider Maschinen darin, dass es sich damit besser und komfortabler arbeiten lässt. Beim LH 50 wurde im Vergleich zum Vorgängermodell die Motorleistung von 140 kW auf 155 kW erhöht, was kraftvollere Bewegungen ermöglicht und Lastspitzen kompensiert. Das maximale Drehmoment sorgt für eine hohe Umschlagleistung. Durch das Schwenken des Oberwagens wird die maximale Fördermenge angewählt und dadurch werden schnelle und dynamische Drehbewegungen erzeugt. Die durch das Absenken der Ausrüstung im ERC-System gespeicherte Energie steht zusätzlich für die Motorleistung zur Verfügung. Das 2-Kreis Liebherr-Synchron-Comfort-System mit einer Durchflussverteilung verspricht im Vergleich zu den Vorgängermodellen schnellere Arbeitsbewegungen, die um bis zu 20 % weniger Kraftstoff verbrauchen. Alle Arbeitsfunktionen der Maschine sind elektrisch vorgesteuert, wodurch die Signale der Gebergeräte erst direkt am Steuerblock hydraulisch umgesetzt werden. Diese Technik ermöglicht die Endlagendämpfung der Arbeitsausrüstung, was die Bauteile schont. Sobald die Maschine nicht bedient wird, senkt die Leerlaufautomatik die Motordrehzahl ab. Dadurch wird Kraftstoff eingespart und die Lärmentwicklung reduziert. Optional verfügbar ist eine automatische Motorabschaltung, mit der die Betriebskosten weiter gesenkt werden. 

Liebherr hat sich auch über die Energierückgewinnung Gedanken gemacht, denn der geschlossene Drehwerkskreis speist beim Abbremsen des Oberwagens die Bremsleistung in das System zurück. Durch das Energierückgewinnungssystem ERC sind Kraftstoffeinsparungen von bis zu 30 % möglich. 

Die Verwaltung, Überwachung und Steuerung des gesamten Fuhrparks kann über Liebherrs hauseigenes Datenübertragungs- und Ortungssystem LiDAT geschehen. Die Rohrbruchsicherungen an Hub- und Stielzylindern verhindern ein unkontrolliertes Absinken der Ausrüstung. Für Einsätze, bei denen der Arbeitsraum limitiert werden soll, können die Umschlagmaschinen optional mit einer Arbeitsraumbegrenzung ausgestattet werden. Auf Basis der XPower-Großradlader entwickelte Liebherr den L 580 für die besonderen Anforderungen der Holzindustrie. Investiert hat der Hersteller dabei in die Robustheit. 

Die wahlweise verfügbare, preisneutrale Industriekinematik ist am besten geeignet für Einsätze mit schweren Ausrüstungen, wie dies beispielsweise bei Lenzing der Fall ist. Die Maschine ist vor allem auf flexiblen Fahrstrecken oder beim Transport über längere Distanzen mit höherer Geschwindigkeit geeignet. 

Herzstück des L 580 ist der XPower-Fahrantrieb, der bei kurzen Ladevorgängen effizient und bei langen Distanzen sowie Bergauffahrten kraftvoll und sparsam ist. Die Abgasnachbehandlung erfolgt durch die Liebherr-SCR-Technologie. Der Fahrantrieb passt das Mischverhältnis beider Antriebspfade stufenlos an. Da sich die Kraft des Dieselmotors auf zwei dieser Pfade verteilt, werden bei gleichbleibend hoher Leistung Belastungsspitzen vermieden, wodurch die Langlebigkeit und Robustheit des Antriebs erhöht werden.