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Die Aufräumarbeiten nach Sturmtief Eberhard haben in Niedersachsen begonnen. Gegenwärtig werden Straßen freigeschnitten, um die Rettungsketten einhalten zu können © Niedersächsische Landesforsten

Sturmtief Eberhard

Schadausmaß wird klarer

Ein Artikel von Fabian Pöschel | 18.03.2019 - 14:10

Wie der Holzkurier berichtete, fegte Eberhard mit Windspitzen bis zu 130 km/h über Europa hinweg. Während Bayern und Baden-Württemberg glimpflich davonkamen, traf es vor allem Sachsen, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen. Ein Überblick:

Land Einschätzungen
Baden-Württemberg Nach telefonischer Auskunft des Landwirtschaftsministeriums kam es zu Windwürfen, jedoch seien diese nicht so stark ausgefallen wie bei vergangenen Stürmen. Das Sturmholz kann über die regulären Verträge vermarktet werden.
Bayern In Bayern sind keine größeren Mengen angefallen. Es traf die Oberpfalz und Franken. Vor allem Einzelwürfe prägen das Bild. Die Holzmengen werden im Rahmen vorhandener Verträge vermarktet.
Hessen Gegenwärtig können noch keine Aussagen getroffen werden. Es sind Schäden entstanden, jedoch nicht im Umfang von Friederike im vergangenen Jahr.
Niedersachsen Eberhard hat mit seinen zum Teil starken Böen vor allem im Süden Niedersachsens deutliche Spuren hinterlassen. Nach ersten Einschätzungen sind vor allem im Solling Einzelwürfe angefallen. Die Schadmenge auf den von den Niedersächsischen Landesforsten betreuten Flächen wird auf 150.000 fm geschätzt. In den nördlichen Landesteilen ist es lediglich vereinzelt zu Schäden im Wald gekommen. 
Nordrhein-Westfalen Aus Nordrhein-Westfalen kam noch keine offizielle Reaktion. Den Social Media-Kanälen der Landesforstverwaltung zufolge kam es zum Teil zu heftigen Schädigungen, beispielsweise im Raum Warstein. Im Regionalforstamt Rhein-Sieg-Erft sind neben Nadelbaumarten ebenfalls Buchen gefallen. Vereinzelt werden die Schäden im sechsstelligen Bereich angesetzt, wie etwa im Regionalforstamt Siegen-Wittgenstein. 
Rheinland-Pfalz Regionalzeitungen, wie die Rhein-Zeitung und der Trierische Volksfreund, berichten von glimpflichen bis schweren Windwürfen in den Mittelgebirgen. Laut Medienberichten sind in der Eifel 25.000 fm angefallen.
Sachsen-Anhalt Das Ministerium in Sachsen-Anhalt beziffert die Schäden mit 70.000 fm. Hauptschadregion ist der Harz, in dem vor allem Einzelwürfe stattfanden.
Sachsen „Die Lage in den Forstbezirken und Großschutzgebieten in Sachsen ist noch unübersichtlich. Gegenwärtig werden die Schäden vor Ort erhoben. Teilweise muss zunächst die forstliche Infrastruktur wiederhergestellt und öffentliche Wege müssen erneut freigeschnitten werden, um die Rettungskette zu gewährleisten. Hinzu kommen teilweise erhebliche Neuschneemengen in den Mittelgebirgen, die eine Schadschätzung weiter erschweren. Derzeit gehen wir von Waldschäden in ganz Sachsen aus. Ein Schadschwerpunkt ist nach gegenwärtigem Stand das mittlere Sachsen in den unteren Lagen. Die Schadholzmenge wird auf 500.000 fm geschätzt", führt Dr. Renke Coordes, Staatsbetrieb Sachsenforst, auf Holzkurier-Nachfrage aus.
Thüringen  Von ThüringenForst heißt es: „Die Schäden in Thüringens Wäldern sind auf regionale Schwerpunkte begrenzt. Die beiden Ostthüringer Forstämter Weida und Jena-Holzland melden für den Gesamtwald ihrer Zuständigkeitsbereiche jeweils 31.000 fm Schadholz. In Nordthüringen berichtet das Thüringer Forstamt Leinefelde über eine Schadholzmenge von 13.600 fm. Die Gesamtmenge in allen Waldeigentumsarten wird von der Landesforstanstalt mit 166.000 fm beziffert. Diese verteilt sich zu fast gleichen Mengen auf die Waldflächen der Landesforstanstalt (49 %) sowie des Privat- und Körperschaftswaldes (51%). Es handelt sich überwiegend um Einzelwürfe, größere Sturmkahlflächen sind nicht entstanden. „Mit 80% dominiert der Anteil geworfenen Holzes, also von Bäumen, die mitsamt der Wurzel vom Orkan umgestürzt wurden“, so Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand. Unberücksichtigt sind Nachbrüche aus dem Sturm vom Mittwoch der Vorwoche. Der Thüringer Wald blieb vom Orkangeschehen weitgehend verschont.
Tschechien Nach dem Sturm der vergangenen Woche liegen in Tschechien etwa 1,5 bis 2 Mio. fm am Boden. Dies teilte Dr. Jan Lubojacký vom Forschungsinstitut für Forstwirtschaft und Wildbestände, Jíloviště-Strnady, Frýdek-Místek/CZ, mit. Fichtenbestände wurden demnach besonders stark heimgesucht. In den Tschechischen Staatsforsten Lesy ČR seien etwa 1 Mio. fm angefallen.