Schweiz

Um 4,5% mehr Schnittholz produziert

Ein Artikel von Philipp Matzku (für holzkurier.com bearbeitet) | 24.05.2019 - 09:18

Der Verband Holzindustrie Schweiz (HIS) konnte auf seiner Mitgliederversammlung am 17. Mai eine Zunahme der Schnittholzproduktion in Sägewerken um 4,5% im Geschäftsjahr 2018 im Vergleich zum Vorjahr vermelden.

HIS-Direktor Michael Gautschi präsentierte mit der neuen Sensibilisierungs- und Werbekampagne „Woodvetia 2.0“ neue Marketingmaßnahmen zur Auffrischung des Labels „Schweizer Holz“.

Unter dem Motto: „Geht der Holzindustrie wegen des Klimawandels der Rohstoff aus?“, verglich Meteorologe Thomas Bucheli vom Schweizer Fernsehen das Weltklima mit einem hochkomplexen Räderwerk, das aktuell aus dem Gleichgewicht zu geraten drohe. Die Klimaerwärmung sei aus wissenschaftlicher Sicht nicht zu bestreiten, machte Bucheli deutlich.

Peter Brang von der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL), Birmensdorf/CH, zeigte die Überlebenschancen verschiedener Baumarten bei steigenden Temperaturen und Trockenheit auf. Der im Mittelland stark verbreiteten Fichte stehe eine schwierige Zukunft bevor. Traubeneiche, Linde, Spitzahorn, Kirschbaum, Nussbaum, Kiefer und Douglasie sowie voraussichtlich Tanne dürften von der Klimaerwärmung laut Brang profitieren.

HIS-Präsident Thomas Lädrach zeigte auf, wie die Rohholzmärkte aufgrund der Klimasituation und der damit einhergehenden Waldschäden immer stärkeren Angebots- und Preisschwankungen ausgesetzt sind. Wegen des hohen Holzanfalls nach Sturmereignissen müssten größere Lagerkapazitäten geschaffen werden. Die Industrie werde sich tendenziell mit einer breiteren Palette von Holzarten auseinandersetzen müssen. Nadelholz werde weiterhin die Hauptrolle spielen, da Laubholz für konstruktive Zwecke nur bedingt geeignet sei. Lädrach sprach sich für die verstärkte Verwendung von Douglasie oder Tanne sowie den Abbau von Nadelstarkholz in den Voralpen aus.