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Rundholz Symbolbild © Martina Nöstler

Europa

Druck auf Rundholzpreise nimmt weiter zu

Ein Artikel von Gerd Ebner | 02.05.2019 - 09:27

Ausgehend von den Schadgebieten Mitteldeutschlands, hat sich das Preisniveau auch in Süddeutschland, im April sukzessive reduziert. Um die 65 €/fm sind es am unteren Preisband derzeit in Sachsen und Thüringen. Bei rund um 65 €/fm beginnen selbst schon in Baden-Württemberg die Preise. Das Angebotsfass zum Überlaufen brachte wohl Sturm Eberhard mit 500.000 fm Schadholz im März alleine in Baden-Württemberg. 

10 €/fm Unterschied

Regional gab es im April in Deutschland wie Österreich große preisliche Unterschiede. Während etwa in Nordösterreich und Kärnten ein Preisniveau von 72 bis 78 € herrschte, waren es in der Steiermark noch 10 €/fm mehr. 

Obwohl im April die Straßensperren noch nicht aufgehoben waren, kam es zu deutlich restriktiveren Zufuhrbestimmungen in den Sägewerken. Jetzt im April wird dann mit der Aufarbeitung der Schneebruchschäden aus dem Januar begonnen. Die genauen Schadholzmengen sind noch nicht auszumachen. Die Schätzungen variieren enorm.

Schneeweiß oder unbrauchbar

Von den nordösterreichischen Waldbesitzern stark beanstandet wurde im April das Übernahmeverhalten der Säger. „Schneeweiße Sägebloche“ waren es für die einen. „Wegen zentimeterstarker Mantelrisse unbrauchbar“ war das Holz für die Käufer.

Die Rede ist Bäumen, die im vergangenen Herbst vertrockneten und nun geerntet wurden. Eine erkleckliche Anzahl an Lkw soll aus diesem Gründen abgelehnt worden sein.

Entsprechend dem Rundholzangebot wird in Deutschland und Österreich in den Sägewerken voll produziert. Anders als im Vorjahr wurde aufgrund der günstigen Witterung schon im 1. Quartal unüblich viel eingeschnitten. Ob das Produktionsplus das ganze Jahr anhalten werde, wird vielfach angezweifelt. Die Übersee-Absatzmärkte – speziell bei der Anfallware – sind nicht mehr in dem Maße aufnahmefähig (mehr dazu kommende Woche). 

Verschärft wird die Situation dadurch, dass in Nordösterreich enorme Mengen an Faserholz am Markt sind. Große Abnehmer aus der Platten- und Papierindustrie „stellen schon keine Zufuhrscheine mehr aus“, wird beklagt.