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Seit wenigen Wochen setzt OLWO auch am Standort Worb auf eine Rundholzplatz-Lösung von Holtec. Aufgrund der großen Stämme wurde diese besonders robust ausgeführt © Günther Jauk

OLWO

Für schwere Aufgaben

Ein Artikel von Günther Jauk | 22.01.2020 - 14:43

Mit 130.000 fm/J Einschnitt zählt OLWO zu den großen eidgenössischen Sägewerksbetrieben. Während das Unternehmen am Standort Erlenbach schwache und mittelstarke Rundholzdimensionen verarbeitet, spezialisierte man sich in Worb auf starke Durchmesser mit 40 bis 120 cm Zopf. Den Starkholzeinschnitt bewerkstelligen die Schweizer mithilfe einer Twin-Bandsäge, eines Spaners und einer Nachschnitt-Kreissäge. Die Rundholzsortierung erledigt seit wenigen Wochen eine neue Anlage von Holtec. „Der Rundholzplatz war in die Jahre gekommen und entsprach nicht mehr unseren Vorstellungen“, erläutert Thomas Lädrach, der die OLWO-Gruppe gemeinsam mit Markus, Ueli und Heinz Lädrach leitet. Anders als zuvor arbeitet man in Worb seither mit Radladern anstelle eines Portalkrans, wodurch man laut Lädrach deutlich flexibler wurde: „Jetzt können wir noch besser auf die Bedürfnisse unserer Kunden eingehen und zudem unsere Wertschöpfung deutlich erhöhen.“ Getauscht wurde allerdings nicht der gesamte Rundholzplatz – voll funktionsfähige Komponenten, wie etwa die Aufgabestation, blieben erhalten.

Für das Konzept und die Umsetzung des Projektes zeichnet der Anlagenbauer Holtec verantwortlich. „Wir haben bereits am Standort Erlenbach erfolgreich zusammengearbeitet. In Worb ging man abermals genau auf unsere Wünsche ein und setzte alles exakt nach unseren Vorstellungen um“, zeigt sich Lädrach zufrieden.

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Geschäftsführer der OLWO Sägewerke, Thomas Lädrach, ist mit der Umsetzung von Holtec zufrieden © Günther Jauk

Die Holtec-Installation beginnt unmittelbar nach der Rundholzaufgabe beim Kappblockzug. Hier tauschte man sämtliche Ketten und Mitnehmer und realisierte zudem einen zusätzlichen Auswurf, der die Stämme bei Bedarf zum ebenfalls neu installierten Wurzelreduzierer von Baljer & Zembrod leitet. „Dieser Flipper war gar nicht so einfach zu integrieren. Nach einigen Überlegungen und Tests ist es uns dennoch gelungen, eine optimale Lösung zu erarbeiten“, erinnert sich Holtec-Vertriebsingenieur Marco Heyen. Ob ein Stamm reduziert werden muss, entscheidet ein Bediener. Hierfür stehen ihm neben der optischen Beurteilung auch die Daten der Laservermessung aus der Staustufe vor dem Kappblockzug zur Verfügung. Während der Wurzelreduzierung – Baljer & Zembrod realisierte hier eine extrastabile Anlage mit einer 90 kW-Fräswelle – wird bereits der nächste Stamm auf den Kappblockzug aufgelegt.

Nach dem Kappen übergibt die Anlage die Stämme an einen Beschleunigungsblockzug. Dieser fängt das schwere Rundholz auf und übergibt es an den 85 m langen Sortierblockzug, welcher es zu den zwölf möglichen Auswerfern transportiert. Je nach Dimension und Qualität – diese werden von einer ebenfalls neuen Jörg Elektronik-Vermessung ermittelt – entscheidet sich das System für eine der 24 Sortierboxen von Lehde. Für den Auswurf sorgen dabei elektrische Hubschwerter. „Es ist das einzige System, das auch bei derart großen Rundholzdimensionen problemlos funktioniert“, informiert Heyen. Die Hubschwerter heben den Mitnehmer an und werfen die Stämme an der richtigen Stelle aus. Dies war eine von vielen Detaillösungen, mit denen Holtec dem groß dimensionierten Starkholz Rechnung trug. „Um derart enorme Kräfte aufnehmen zu können, haben wir die gesamte Anlage ausgesprochen robust ausgeführt“, ergänzt Heyen.

Sicher und schnell

Gestartet wurde die Anlage im November 2019. „Unser Betrieb war nur dreieinhalb Wochen unterbrochen und in zwei Monaten war alles fertig“, erinnert sich Lädrach, der neben dem Einhalten der Termine auch die gute Zusammenarbeit mit Holtec und das Ergebnis sehr schätzt.

Neben der eigentlichen Anlage ist Holtec auch für das umfangreiche, CE-Zeichen- konforme Sicherheitskonzept des Rundholzplatzes verantwortlich. Dieses beinhaltet unter anderem gesicherte Podeste, Zäune und Sicherheitstüren. „Für eine reibungslose Inbetriebnahme haben wir bereits vorab eng mit OLWO und den Schweizer Behörden zusammengearbeitet. Ein Aufwand, der sich in jedem Fall gelohnt hat“, berichtet Heyen abschließend.