Leserbrief

Wir haben den CO₂-Vorteil und machen nichts daraus

Ein Artikel von Paul Klingenstein | 29.10.2020 - 12:56

Das schönste Wortbild, das ich kenne, ist wohl „der Wald in der Stadt“ (Holzhäuser).

Die deutsche Autoindustrie ist da schon cleverer – hier werden Hybridmodelle als umweltfreundlich und nach WLTP-Zyklus hocheffizient gepriesen, doch in Wahrheit fährt dann kaum jemand mit Strom und der Verbrauch ist de facto dreimal so hoch.

Dies nur als Beispiel, wie man aus einer schlechten Position heraus erfolgreiches Branchenlobbying betreibt. Wir haben alle „ECHTEN“ Vorteile auf unserer Seite und keiner macht was daraus.

It's a shame!

Es bietet sich ein kurzes Zeitfenster von vermutlich zwei Jahren, in dem die Wertschöpfungskette Holz proaktiv das Thema im Rahmen einer künftigen ökosozialen Steuerreform unter Berücksichtigung des Lenkungseffektes der CO2-Bepreisung (Emission=Kosten, Senke=Ertrag) in eine Regierungsvorlage, branchenorientiert und nicht von außen technisch aufgesetzt, einbringen könnte.

Die Zeitmessung wurde ausgelöst, die Uhr tickt, andere Branchen liegen voraus, die Holzbranche steht noch am Start! 

Eine bessere politische Konstellation, in der beide Regierungsparteien von dem Thema Holz – CO2-Senke nur profitieren können, wird es nicht mehr geben.

Paul Klingenstein, Rohrbach an der Lafnitz, ALG