Schadholz_2015-2025_21er-Edition.JPG

Schadholzanfall in Zentraleuropa zwischen 2015 und 2025 © Holzkurier.com

Käferkalamität Mitteleuropa

Schadholzzenit wohl überschritten

Ein Artikel von Gerd Ebner | 28.04.2021 - 13:55
Schadholz_DE_2015-2025_21er-Edition.JPG

Schadholzanfall in Deutschland zwischen 2015 und 2025: Bis 2020 sind es offizielle Angaben, 2021 ist eine Prognose des Landwirtschaftsministeriums © holzkurier.com

Deutschland sagt für heuer „nur noch“ 40 Mio. fm voraus. Das böte aber die Möglichkeit, dass es in Zentraleuropa wieder zu einem normalen Erntevolumen kommt. Das wären 17 bis 18 Mio. fm in Österreich, 50 bis 55 Mio. fm in Deutschland. In Tschechien wird es wohl nicht gelingen, die Ernte von 2020 auf 2021 zu halbieren. 30 Mio. fm waren es 2020, 15 Mio. fm ist der Schnitt der Jahre 2010 bis 2015.

Die feuchte Witterung in Süddeutschland und Österreich lässt darauf hoffen, dass man heuer mit einer Käfergeneration weniger davonkommt – also ohne dritte Generation.

Rekordwert bei Schadholzeinschlag

Mit 60 Mio. fm macht Kalamitätsholz fast drei Viertel des Gesamtholzeinschlages 2020 in Deutschland aus. Der bereits sehr hohe Vorjahreswert von 46,2 Mio. fm Schadholz stieg 2020 um 30 % auf 60,1 Mio. fm. Nadelholz hat am Schadholzeinschlag einen Anteil von 88,9 %. Der Gesamteinschlag betrug 80,4 Mio. fm.

Damit hat sich laut Destatis der Schadholzeinschlag seit 2017 fast verfünffacht (2017: 12,3 Mio. fm). Der Schadholzeinschlag durch Insekten überstieg deutlich die Mengen der bisherigen Rekordjahre 2018 mit 11,3 Mio. fm und 2019 mit 31,7 Mio. fm. Im Vergleich zu 2017 hat sich die Menge mehr als versiebenfacht. So lag der jährlich durch Insekten verursachte Kalamitätseinschlag in den Jahren 2010 bis 2017 lediglich zwischen 0,9 bis 6 Mio. fm.