Jahresvorschau ein halbes Jahrhundert später nicht wesentlich anders …(!) Die Meinung aus Kreisen der Papierindustrie 1956: „Jedenfalls können vertrauensvolle Absprachen zwischen Forst- und Holzwirtschaft, auch wenn sie keine festen Bindungen bewirken, viel Nutzen bringen…“, und „eine langsame, aber stetig fortschreitende Umstellung auf Hölzer und Sortimente, die bisher noch nicht zur Zellstoffproduktion verwendet worden sind, ist unverkennbar.“ Das Markt-Telegramm vom 12. Januar 1956 berichtet von „sehr weitgehenden Weihnachtswünschen der Papierindustrie an den Handelsminister:
Zurückhaltung der Handelsvertrags-Rohholzexport-Kontingente bis Mitte 1961 und Sonderkontingente zum Beispiel für Buche C-Bloche aus Südkärnten Strikte Beschränkung des Nadelschnittholz-Exportes auf 3 Mio. m3 (Ausfuhr 1960: 3 Mio. m3).
Der Handelsminister stimmt nicht zu, sondern regt Verhandlung mit Landwirtschaftskammer an für Versorgungsplan der Industrie mit Schleifholz. Bei Nichteinigung Antrag auf Papierpreiserhöhung an paritätische Lohn-Preis-Kommission.“
Unter „Triest: Holzmarkt-Barometer auf veränderlich“ schreibt Österreichs Handelsdelegierter in Triest, Egon Metzel, im Holzkurier vom 26. Januar 1961 unter anderem, dass sowohl die österreichischen Direktexporte von Nadelschnittholz als auch die Lieferungen über den Triestiner Holzhandel in das östliche Mittelmeer und jenseits von Suez für 1961 durchwegs durch verminderte Aufträge beeinträchtigt sein könnten. Während im 1. Halbjahr 1960 noch 100.000 t verschifft wurden, waren es im 2. Halbjahr nur noch knapp 70.000 t.
„Nach den Erfahrungen mit sowjet-russischen Lieferungen von Nadelschnittholz ist diese Ware wegen der Qualität und wegen des Preises zumindest in Mittel- und Norditalien keine Konkurrenz für österreichisches Schnittholz. Die Verhandlungen über ein russisches Holzdepot im Triester Hafen sind durch die russischen Preiserhöhungen nicht aktuell. Auch das Projekt eines brasilianischen Holzdepots sowohl für Italien als auch für den Transitmarkt ruhen derzeit“, berichtete Metzel.