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Der Trend ist eindeutig: In der EWD-Montagehalle werden drei von vier Blockbandsägeanlagen in geneigter Ausführung fertiggestellt © EWD

Neue Technik für Mittelstand

Ein Artikel von DI Michael Reitberger (für Timber-Online bearbeitet) | 07.08.2012 - 18:05
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Der Trend ist eindeutig: In der EWD-Montagehalle werden drei von vier Blockbandsägeanlagen in geneigter Ausführung fertiggestellt © EWD

Die meisten ausgelieferten Blockbandsägeanlagen von EWD, Altötting/DE, sind mittlerweile um 17° geneigt. Die günstigere Manipulation der Rundhölzer, das sanfte Abgleiten der Schnittware und die gute Beurteilung der geöffneten Flächen an den bearbeiteten Hölzern sind starke Argumente für diese Anlagenaufstellung.

Gefragte Technik

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Schrägschnitt: Die um 17° geneigte Blockbandsäge mit Vor- und Rückwärtsschnitt  - ohne Spaner © EWD

Mehrfach installierte EWD die um 17° geneigte Blockbandsägenanlage EBB 1800 R im Einschnittverfahren „Vor- und Rückwärts“. Die deutlich höhere Volumenleistung bei diesem Verfahren und die intelligent gelöste Anlagenmechanisierung erlauben in den meisten Fällen die Einsparung eines Aggregates für die Zerspanung der Schwarten, berichtet der Maschinenbauer EWD. Höhere Vorschubgeschwindigkeiten, kürzere Fahrwege, homogene Schnittoberflächen und niedrigere Investitionskosten sprechen für diese einfache, aber dennoch sehr leistungsfähige Aufstellungsvariante.
Ein weiterer interessanter Vorteil sei, dass die jeweils einzeln anfallenden Seitenbretter, Platten oder Halbmodel immer so abgleiten, dass die Waldkante auf den nachfolgenden Förderelementen grundsätzlich oben liegt. Dies bedeutet dass für die weitere Bearbeitung der Hölzer, weder eine Vereinzelung noch eine Wendung erforderlich ist. Der Mechanisierungsaufwand für den Besäumer beziehungsweise die Nachschnittmaschine wird dadurch materialschonend minimiert.

30.000 fm/J von einem Bediener

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Druckführung adé: Die "Flying Bandsaw" mit berührungslosem Magnetführungssystem © EWD

Je nach betrieblicher Auslegung kann ein Sägewerk, bestehend aus einer schräggestellten Blockbandsäge EBB 1600 R oder EBB 1800 R, einem Besäumer und einer Nachschnittmaschine, bei einer einschichtigen Leistung von 30.000 fm/J und mehr von nur einem Bediener gefahren werden. Die neuen, um 17° schräggestellten Blockbandsägeanlagen mit Vorwärts- und Rückwärtsschnitt wurden bereits an Drevopal in Ladce/SK, TT Wood, Martin/SK, Holz Schiller, Regen/DE, Holz Resch, Neureichenau/DE, Cugmejster, Loce/SL, und Koddenbrock, Goldenstedt/DE, verkauft, gibt der Hersteller an. Die Blockbandsäge bei Koddenbrock wird auf der Klagenfurter Holzmesse ausgestellt. Koddenbrock wird damit überwiegend Buche einschneiden.

Keine Druckführungen mehr

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© Michael Reitberger

In Klagenfurt ist der um 17° geneigte Blockbandsägeständer EBB 1800 R mit dem berührungslosen Magnetführungssystem Flying BandSaw ausgestattet. „Die Magnetführung ersetzt die übliche Druckführung“, erklärt EWD-Vertriebsleiter Christof Riebelmann. Dies führe zu einer erheblichen Reduzierung der Biegespannungen im Sägeblatt. Höhere Zugspannungen und längere Standzeiten des Sägeblattes seien die Folge. „Der für alle Anwendungen messbare und berechenbare Vorteil der patentierten Magnetführung ist die hochpräzise, geregelte Lenkung des Sägeblattes bei minimaler Abweichung von seiner Sollposition. Das Flying-BandSaw-System hat sich sowohl im Sommer- als auch im Winterbetrieb bereits bewährt und erlaubt deutlich größere Vorschubgeschwindigkeiten bei hoher Schnittpräzision“, zeigt sich Riebelmann erfreut.

Dauerläufer Gattertechnik

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Der neue universelle Schnellspannwagen, ferngesteuert USF im Sägewerk Desch in Pram © EWD

In Mitteleuropa sind Tausende Gatteranlagen in Betrieb, weiß EWD. Die Sägewerke mit einem Gatter als Haupteinschnittmaschine seien noch immer zahlenmäßig dominant. Viele dieser Betriebe haben eine starke regionale Marktstellung oder sind erfolgreich in Nischenmärkten, heißt es. Anlässlich neuer Anforderungen an die Gattertechnik brachte EWD in den vergangenen Jahren den ferngesteuerten Schnellspannwagen USF auf den Markt. Der USF biete einen ergonomischen und sicheren Arbeitsplatz für den Gatterführer und steigere die Flexibilität und Effizienz des Gattereinschnitts.

Entwicklung geht weiter

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Layout eines Blockbandsägewerkes mit um 17° geneigter Blockbandsäge, einer Besäum- und einer Nachschnittanlage © EWD

Mit der Forderung nach höherer Flexibilität und Effizienz im Gattersägewerk gewann auch die Mehrfach-Breitenverstellung wieder an Bedeutung bei EWD. Auf Grundlage mehrerer Patente der vergangenen 24 Jahre entwickelte EWD 2012 laut eigenen Informationen als erster Hersteller eine wartungsarme Mehrfach-Breitenverstellung, die Vario-SV4 mit vier unabhängigen Verstellspindeln für einen Gattereinschnitt mit drei variablen Stielen. Im Sägewerk Desch, Pram, hat man sich nicht nur für den ferngesteuerten Schnellspannwagen USF, sondern auch für die Mehrfach-Breitenverstellung von EWD entschieden.
Noch bevor die neue Gattertechnologie bei Desch installiert wird, präsentiert EWD die neue Vario-SV4 in Aktion auf der Holzmesse in Klagenfurt.