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Kroatische Wirtschaftskammer will Holzindustrie fördern

Ein Artikel von Dagmar Holley (für Timber-Online bearbeitet) | 03.08.2016 - 13:23
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In Kroatien zählen Forst- und Holzindustrie mit einem Anteil von 3,5% am BIP zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen. Jährlich exportiert man Holz- und Forstprodukte im Wert von 1,08 Mrd. €, rund 9% des kroatischen Exportvolumens.
Beinahe die halbe Fläche des Landes ist bewaldet, 75% davon befinden sich in staatlichem Eigentum. Dennoch befindet sich die kroatische Holzindustrie in einer schwierigen Lage: Ein Großteil der Produktion und des Exportes sind Rohstoffe und kaum bearbeitete Holzprodukte.

Ende Juli veröffentlichte die kroatische Wirtschaftskammer ihre Entwicklungsstrategie zur Stärkung der Holz verarbeitenden Industrie. Geänderte Rahmenbedingungen sollen die Wertschöpfung im Land halten und die Herstellung hochwertiger Endprodukte forcieren.
Dies soll mit einer ganzen Reihe von Maßnahmen erreicht werden:
• Eingrenzung des Rundholzverkaufs ins Ausland
• Einführung eines zentralen Registers zur Verwaltung der Rohstoffe
• Errichtung von regionalen Holz-Logistikzentren
• Restrukturierung der Verkaufspolitik der Kroatischen Staatsforste
• Schaffung eines transparenteren Systems für öffentliche Ausschreibungen
• Förderung für Investitionen in moderne Verarbeitungstechnik
• Förderungen für Design und Innovation in der Möbelproduktion
• Unterstützung beim Export und bei Auslandsauftritten
• Steuerliche Entlastung und günstige Finanzierungen
• Forcierung der Verwendung von Holzresten als Energiequelle

Die Wirtschaftskammer Österreich (WKO) sieht Geschäftschancen für österreichische Unternehmen. Vor allem im Bereich Anlagen für Holzverarbeitung, Möbelindustrie und Biomassekraftwerke verfügt Kroatien kaum über eigene Anbieter. So muss es auf importierte Technologien zurückgreifen, wofür Förderungen aus nationalen und EU-Töpfen zur Verfügung stehen.