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Dr. Carl-Erik Torgersen, Christoph Kulterer, Stefano Dezzutto und Marco Vidoni (v. li.) diskutierten auf der Made Expo über die Marktsituation © Georg Binder

„Comitato Misto“ auf der Made in Mailand

Ein Artikel von Lorenz Pfungen | 15.03.2017 - 00:00
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Dr. Carl-Erik Torgersen, Christoph Kulterer, Stefano Dezzutto und Marco Vidoni (v. li.) diskutierten auf der Made Expo über die Marktsituation © Georg Binder

Im Zuge der Made Expo in Mailand, die von 8. März bis 11. März stattfand, traf sich der „Comitato Misto“, bestehend aus österreichischen Exporteuren und italienischen Importeuren. Mit dabei waren unter anderem Christoph Kulterer, Obmann von proHolz Austria, Dr. Carl-Erik Torgersen, Vorsitzender des Österreichischen Holzhandels, und Georg Binder, Geschäftsführer von proHolz Austria. Auf italienischer Seite waren Alessandro Calcaterra, Präsident der Holzhändler, Marco Vidoni, Präsident der weiterverarbeitenden Industrie und Holzbau, und Stefano Dezzutto, Geschäftsführer Fedecomlegno, vertreten.

Die Marktsituation war ein großes Thema. Bei den Exporten von Schnitt- und Leimholz von Österreich nach Italien verzeichnete man 2016 eine „Trendumkehr oder wenn es das nicht war, zumindest eine Festigung der Mengen“, beschreibt Kulterer. Betrachtet man die österreichische Exportstatistik beziehungsweise die italienischen Einfuhren laut Eurostat, verzeichnete man von Januar bis November 2016 eine Zunahme bei den Nadelschnittholz-Lieferungen aus Österreich um 1 %. Bei Lamellenholz stieg die Menge sogar um 4 % (s. Links 1 und 2).

Bei Verpackung läuft es sehr gut. Aufgrund der Mehrmenge komme es zu längeren Lieferzeiten und damit zu höheren Preisen, informiert Torgersen. Insgesamt sei der Markt in Italien auf einem mittleren Niveau. Man habe noch das Problem, dass man von einer Marktbelebung noch nichts merke. In Österreich, Frankreich und Deutschland laufe es bereits besser.

Die italienischen Bauinvestitionen steigen laut Vereinigung der Bauindustrie 2017 um 0,8 %. Bei Sanierungen erwarte man Zuwächse von +1,4 %. Neubauten (–1,4 %) steigen erst 2018, so die Vereinigung. Darüber hinaus merke man bis jetzt nicht viel von den geplanten Wiederaufbaumaßnahmen. Im Februar passte die Regierung die Abschreibemöglichkeit für Investitionen in die Erdbebensicherheit an, um bis zu 85% geltend machen zu können. Binder verweist darauf, dass es Ende Januar noch die jüngsten Nachbeben gab. Weiters sollen die zerstörten Gebäude wieder originalgetreu aufgebaut werden, erklärt Torgersen, was keine großen Impulse für den Holzbau erwarten lasse. Potenziale sieht Binder eher im Chaletbau. Es werde viel darüber gesprochen, konkrete Projekte gebe es hingegen kaum.

Ein Gesprächsthema in Mailand war zudem die bilaterale Finanzierung von promo_legno. Es gab informative Gespräche mit den italienischen Kollegen. Derzeit sei jedoch noch nichts spruchreif. Man rechne mit einer Einigung bis zum Internationalen Holztag in Pörtschach Anfang September.

Ein weiterer Punkt war die Meldung von Handelswaren in unterschiedliche Zollgruppen. Da es zwischen beiden Ländern zu Unterschieden bei den Außenhandelsstatistiken, wie unter anderem bei BSP, kommt, bemüht man sich um eine gemeinsame Lösung.