Positiver Produktionsindex für Sägeindustrie

Ein Artikel von Birgit Steininger (für holzkurier.com bearbeitet) | 15.05.2017 - 08:38

Der Deutsche Sägeindustrie Bundesverband (DeSH) zieht in seinem Marktbericht jedoch eine differenzierte Bilanz. „Wir möchten das Ergebnis des ifo-Geschäftsklimaindex nicht überbewerten“, kommentiert DeSH-Hauptgeschäftsführer Lars Schmidt. Die Geschäftslage sei in den zurückliegenden Monaten erfreulich. Zahlen zeigten jedoch, dass Euphorie fehl am Platz sei. "2016 war keinesfalls ein berauschendes Jahr", führt er weiter aus. Obwohl die Produktion von Nadelschnittholz um über 3% gesteigert werden konnte, blieb der Inlandsumsatz im Minus. Die Nachfrage in Deutschland stagnierte und nennenswerte Impulse aus dem Bausektor blieben aus.

Die positive Stimmung der Säger ist dem Export geschuldet. Schnittholzausfuhren legten um über 11% zu. 17% der Nadel- und 43% des Laubschnittholzexports gingen nach Übersee.
Schmidt beschreibt die schwierige Lage bei den Transportkosten: „Seit Dezember haben sich die Containerkosten nach China verdoppelt." Neben dem latenten Engpass an Contaninerkapazitäten zeichnet sich ein weiteres Szenario ab: Russische Produzenten könnten, wenn sie ihre Ware nicht wie geplant nach Fernost absetzen können, verstärkt auf den europäischen Markt drängen.

Beim innereuropäischen Markt sieht der Verband viele Branchenprobleme noch nicht ausgestanden. "Zwar sind die Schnittholzpreise im April moderat gestiegen, um von einem Trend zu sprechen, sei es aber definitiv zu früh", führt man beim DeSH an. Bei der Rundholzversorgung verweist man auf den Rückgang der Holzernteaktivitäten im Privatwald.

Den positiven Produktionsindex im Januar führt der Verband auf einen Basiseffekt infolge des schlechten Vorjahreswerts zurück.