Internationale Nadelschnittholzkonferenz 2017

China: Wachstum ohne Ende?

Ein Artikel von Gerd Ebner | 11.10.2017 - 08:10

Vier treibende Kräfte nannte Don Kayne, Präsident von Canfor, für den konstanten chinesischen Mehrbedarf: den Trend zu Greenbuilding, die zunehmende Urbanisierung, die wachsende Mittelklasse und das generell hohe Wirtschaftswachstum.
China investiert in Infrastruktur. Für diese Bautätigkeit werden günstige Qualitäten benötigt. Das ändert sich aber: Lieferte Canfor früher 80 % „low grade“, so ist es jetzt maximal noch die Hälfte. „Es werden zunehmend bessere Qualitäten und sogar weiterverarbeitete Produkte nachgefragt“, beschrieb Kayne einen „game changer“.
Für Kanada erwartet Kayne, dass die Mengen von derzeit 4 Mio. m3/J bis 2020 auf 5,6 Mio. m3/J steigen werden.


53 % der gesamten russischen Nadelschnittholz-Exporte fließen schon nach China, beschrieb Sviatoslav Bychkov, Marketingleiter Ilim Timber. „Das Wachstum Chinas ist unglaublich. Allein heuer steigern wir unsere Lieferungen um weitere 23 %
– nach +31 % in Vorjahr.“ Das wären dann rund 15,7 Mio. m3 heuer nach China. Damit überkompensiert Russland die Verluste in der Levante (–20 % 2016) und in den CIS-Staaten (–21 % 2016). „Der Markt ist so groß, dass China kurzfristig für eine Änderung der Absatzmärkte sorgen kann.“


In der Marktdiskussion wurde festgehalten, dass kein Ende des chinesischen Wachstums in Sicht sei. „Ob der Markt aber bedient wird, ist eine Frage des Preises und der Transportmöglichkeiten – also: Wo verdient man mehr?“, wurde festgehalten. Als Alternative zum Schiff- könnte sich mittelfristig der Zugtransport entwickeln (Stichwort: Neue Seidenstraße).