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Ein Blick unter die Haube: Der E-Cut 200 arbeitet mit in Serie angeordneten Getriebeschwingen © Springer Maschinenfabrik

Springer Maschinenfabrik

Erfolgsmodell

Ein Artikel von Martina Nöstler | 23.11.2017 - 08:11

Mit dem E-Cut 200 hat die Springer Maschinenfabrik, Friesach, ein innovatives Konzept entwickelt, das den Anforderungen der Sägeindustrie nach einem wartungsarmen Trimmer Rechnung trägt. Die bisherigen Anlagen mit Riemenantrieb verursachten bei der Instandhaltung hohe Kosten. Zudem waren sie für Großsägewerke hinsichtlich der Leistung nicht schnell genug.

Vielfach in Betrieb

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Der Trimmer im Einsatz: Die Maschinenfabrik Springer installierte den E-Cut schon fast zwei Dutzend Mal weltweit © Springer Maschinenfabrik

2013 präsentierte Springer dann erstmals auf der Ligna in Hannover den E-Cut 200, der mit einem riemenlosen Antrieb, hoher Leistung und geringem Wartungsaufwand punktete. Nach vier Jahren zeigt sich, dass die Kärntner Spezialisten mit dem E-Cut den Zahn der Zeit getroffen haben: Mittlerweile sind fast zwei Dutzend E-Cuts weltweit im Einsatz. Springer baute den Trimmer in Neuanlagen und bestehende Linien ein. Ein Blick auf die Referenzliste beweist, dass sich der E-Cut zudem auch in Fremdanlagen integrieren lässt. Den ersten E-Cut in Österreich erhielt Theurl in Assling. Das Unternehmen war so von dieser Technik überzeugt, dass Theurl bereits den zweiten E-Cut installiert hat. Mayr-Melnhof in Leoben und Prehofer in Rutzenmoos setzten ebenfalls auf den Trimmer von Springer. Weitere Anlagen befinden sich in Deutschland, Schweden, Lettland, der Ukraine, in Russland, Brasilien oder Uruguay.

Schnell und genau

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Das Gehäuse des E-Cut 200 lässt sich über Linearführung – ähnlich wie bei einer Schiebetür – nach vorne verfahren. So ist eine gute Zugänglichkeit für den Sägeblattwechsel gewährleistet © Springer Maschinenfabrik

Springer garantiert mit dem E-Cut eine Leistung von bis zu 240 Takten pro Minute bei einem Holzquerschnitt von 22 mal 120 mm. Die maximale Brettbreite liegt bei 300 mm, die maximale Stärke bei 175 mm (Standart 120 mm). Springer baut den Trimmer mit einer Durchgangshöhe bis zu 200 mm (Standard 150 mm). Der E-Cut ist modular aufgebaut. Die Kreissägen sind im 300 mm- oder 500 mm-Raster montiert. Die Holzlängen betragen in der Regel bis zu 6 m, mehr ist auf Anfrage möglich. Die maximale Anzahl der Kreissägen beziffert Michael Dörflinger, Technischer Verkauf bei Springer, mit 21. Die Kappgenauigkeit liegt bei ±1,25 mm.

Wartungsarm

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Die Kreissägen lassen sich in einem Raster von 300 mm oder 500 mm anordnen. Die maximale Anzahl an Kreissägen beträgt 21 © Springer Maschinenfabrik

Besonders hebt man bei Springer die wartungsarme Bauart des Trimmers hervor. Bisher verfügten die Maschinen über einen Riemenantrieb. „Beim neuen E-Cut wird die Leistung vom außen liegenden Zentralantrieb mit in Serie angeordneter Getriebeschwingen auf die Kreissägen übertragen“, spezifiziert Dörflinger. „Das bringt Vorteile bei der Wartung, da der Riemenwechsel entfällt.“ Die Auf- und Abbewegung der einzelnen Kreissägen erfolgt über einen elektrisch betätigten Kurbeltrieb. Dadurch lässt sich die Position der Kreissägen einfach kontrollieren. Bisher waren dafür Hydraulikkomponenten notwendig, die sehr aufwändig zu warten und zudem anfällig für Störungen sind. Springer baut die Anlage nicht mehr mit herkömmlichen Flügeltüren. Die Kreissägen samt der Schwingen sind geschützt unter einer Haube, welche sich für Wartungszwecke ähnlich wie eine Schiebetür auf Linearführungen öffnen lässt. Der Auflageförderer dient gleichzeitig zur Begehung. Dieser führt außerdem die Kappstücke nach dem Trennen kontrolliert nach unten. „Die Restlängen fallen nicht einfach runter. Damit kann sich das Holz auch nicht zwischen den Sägeblättern verkeilen“, führt Dörflinger aus.

Die Antriebeinheiten befinden sich außerhalb des Gehäuses, damit sie dem Staub nicht ausgesetzt sind. Apropos Staub: Um diesen zu reduzieren, bietet Springer C&D-Control an. „C“ und „D“ stehen dabei für „Chip“ und „Dust“. Mittels Unterdruck wird ein konstanter Wirbel im Gehäuse erreicht. Dadurch lassen sich Späne und Staub leichter absaugen und deren Austrag wird auf ein Minimum reduziert. „C&D-Control verhindert bis zu 99 % Kontaminierung im Gehäuse“, bringt es Dörflinger auf den Punkt. Diese Lösung ist ein weiterer Grund für den geringen Wartungsaufwand. Chip & Dust-Control entwickelte Springer gemeinsam mit Scheuch, Aurolzmünster.

Bei den Wartungsintervallen schreibt Springer einen monatlichen Check des Ölstandes bei den Schwingen vor. Zwei Mal jährlich empfiehlt der Hersteller die Kontrolle der Schrauben. Nach 10.000 Betriebsstunden oder nach Jahren müssen Öl und Dichtringe getauscht werden. Alle zehn Jahre bietet Springer eine Generalüberholung an. „Im Vergleich zu anderen Trimmern beträgt der Wartungsaufwand beim E-Cut nur rund 5 %“, bemerkt Dörflinger. Damit rentiert sich der höhere Anschaffungspreis aufgrund der Elektroantriebe rasch.

Zu Jahresbeginn installierte Springer bei Rettenmeier in Ramstein/DE einen neuen E-Cut mit 150 Takten pro Minute in eine bestehende Fremdsortieranlage. Im April folgte der zweite E-Cut bei Rettenmeier, dieses Mal in Hirschberg/DE. Dieser hat eine Leistung von 130 Takten pro Minute und ist mit zwölf Sägen im 500 mm-Raster ausgestattet. Rettenmeier kappt damit Bretter von 60 bis 300 mm Breite sowie 15 bis 120 mm Stärke. Vor dem E-Cut ist ein Waldkantenscanner Wanescan von Microtec in Betrieb. Bei Rettenmeier ist man besonders zufrieden, dass Springer sämtliche Termine bei beiden Umbauten exakt eingehalten hat.

Großes Potenzial

Rund 60 bis 70 Trimmer des alten Modells sind von Springer weltweit im Einsatz. „Wir können diesen innerhalb von rund einer Woche tauschen“, sagt Dörflinger. Wer trotz aller Vorteile dennoch die hydraulische oder pneumatische Betätigung für das Heben und Senken der Getriebeschwinge bevorzugt, bekommt diese auf Wunsch natürlich auch noch.

Springer Maschinenfabrik

Standort: Friesach
Gegründet: 1952
Geschäftsführer: Timo und Gero Springer
Mitarbeiter: rund 250
Produkte: Sortieranlagen für Rund- und Schnittholz, Wurzelreduzierer, Sägezubringungen, Trimmer, Zuteiler, Stapel- und Paketieranlagen, Paketpressen, Mechanisierungen für Weiterverarbeitungsbetriebe und Hobelwerke, BSH- und BSP-Pressen