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Kundenbetreuung: Jyri Smagin, CEO bei Finscan, vor dem Testmodell in der Unternehmenszentrale © Fabian Pöschel

Finscan

Das Beste aus dem Brett

Ein Artikel von Fabian Pöschel | 17.08.2018 - 10:09
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Espoo in Finnland: Das Hauptquartier des finnischen Scannerherstellers © Fabian Pöschel

Ende Februar übernahm der Sägewerksausstatter Springer, Friesach, den Scannerhersteller Finscan. Zusammen mit dem schwedischen Unternehmen Woodeye und dem italienischen Betrieb Microtec bilden sie die „Global Scanning Solution“. Ausschlaggebend für die Übernahme von Springer waren laut Jyri Smagin vor allem zwei Punkte: zum einen die Ergänzung des Produktportfolios und zum anderen, eine lukrative Investition zu tätigen. 

Während sich Microtec und Woodeye auf das Längsscannen von Rundholz, Brettware und Weiterverarbeitungsprodukten spezialisiert haben, liegt bei Finscan das Augenmerk auf einer transversalen Bestimmung von Holzfehlern. Geführt als eigenständiges Unternehmen, werden lediglich Megatrends mit den anderen Unternehmen der Gruppe abgestimmt.

Neue Scanner in Europa

Am 6. Dezember wird in Espoo/FI Jubiläum gefeiert. Zum 30. Mal nähert sich das Gründungsdatum des Scanner-Experten. Die wirtschaftliche Lage im Jubiläumsjahr ist vielversprechend. So wurde beispielsweise in Bad St. Leonhard der erste Finscan-Scanner Österreichs bei Stora Enso in Betrieb genommen. Und auch in Frankreich entschied sich die Sägewerksgruppe Monnet-Seve zu einer Finscan-Investition.

Scanneroptimierung immer wichtiger

Die Hauptmärkte für den Scannerhersteller aus Espoo sind Skandinavien und Russland. Rund 75% der 450 Installationen sind hier zu finden. Andere wichtige Märkte sind weltweit verteilt – das Baltikum etwa oder Nordamerika. In Nordamerika betreibt Finscan eine Zweigstelle, um einen optimalen Kundendienst anzubieten. Exotische Märkte, wie Neuseeland, Australien oder Südamerika, machen Finscan zu einem weltweit tätigen Unternehmen. Finscan lieferte beispielsweise einen Scanner an die chilenische Sägewerksgruppe Arauco, die sich nach einer längeren Testphase dafür entschied.

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Künstliche Intelligenz: Der BoardMasterNova wird softwareseitig aufgerüstet © Finscan

Zukunftsmarkt

Herausforderungen sieht Smagin in der Adaption der bestehenden Technik, so zum Beispiel der Anpassung der Software hinsichtlich speziell auftretender Holzfehler, etwa der stecknadelgroßen Einschlüsse der Pinus radiata in Chile.

In Mitteleuropa sieht Smagin großes Potenzial. Gerade in Zeiten teurer Rundholzpreise und eines großen Wettbewerbes ist eine optimierte Qualitätssortierung gefragt.

Der russische Markt ist momentan vom Rubelkurs geprägt. Exporte finanzieren hier Neuinvestitionen. Ein vorher herrschender Investitionsrückstau wird gegenwärtig ausgeglichen.

Finscan arbeitet derzeit an der Software-Optimierung. Im Fokus stehen die Nutzung künstlicher Intelligenz oder die Verbesserung der Sortiergenauigkeit. Zurzeit liegt diese bei 96% bei einer Sortiergeschwindigkeit von 200 Brettern pro Minute. Die Auftragslage lässt gegenwärtig Wartezeiten von bis zu neun Monaten entstehen.