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ABSATZINDIKATOR Januar

2019 eine Spur anspruchsvoller

Ein Artikel von Gerd Ebner | 06.02.2019 - 08:38

Wobei die Ausgangslagen je nach Produkt völlig unterschiedlich sind. Bei Schnittholz ist natürlich der Preisrückgang in den USA am markantesten. Im Vergleich zum Vorjahr fehlen 22 % oder zuletzt 64 €/m3. Das schmerzt in Mitteleuropa aber weniger Sägewerke als der Rückgang bei den Seitenwarenpreisen in Italien. Frei Grenze waren es zuletzt nur noch 139 bis 148 €/m3. Das sind um 3 €/m3 weniger als im Dezember.

Auf der Suche nach Seitenwarenpreis

Derzeit seien alle Dimensionen für Palettenware gut verfügbar. Das ist eine Folge der hohen Produktion nördlich des Brenners. Da die italienische Verpackungsindustrie zeitgleich schwächer ausgelastet zu sein scheint, als gewohnt, ist der Preisdruck von Angebots- und Nachfrageseite gegeben. Speziell bei der frischen Seitenware gebe es „beträchtliche Preisdifferenzen zwischen Produzenten, aber auch verschiedenen Dimensionen“. Der Markt sucht also noch sein Niveau.

Schwächere Konjunktur?

Die Aussichten am deutschen Verpackungsmarkt sind im Jahresvergleich leicht eingetrübt. Das Stottern der Automobilbranche ist üblicherweise ein untrügliches Signal für eine gewisse Konjunkturabschwächung.

Gar 4 % unter dem Dezember liegt der KVH-Mischpreis in Deutschland und Österreich. Die Ursache ist dieselbe wie bei der Verpackungsware oder Nichtsichtqualität bei BSH-Lamellen: Das hohe Rohwaren-Angebot schlägt sich im Preis des Endproduktes nieder.

Relativ stabil waren im Vergleich dazu die besseren Qualitäten. Die Si-BSH-Lamelle erlöste im Januar frisch zwischen 201 und 207 €/m3, ist gegenüber Dezember stabil und liegt nur um rund 5 % unter den Jahreshöchstständen 2018. Auf den Sommerpreis 2018 fehlen 12 €/m3.

BSH hielt im Wesentlichen Preisniveau

Beim BSH selbst hielten sich die Preise annähernd auf Dezemberniveau. Das wären zwischen 395 und 405 €/m3 (–2 % gegenüber Januar 2018) in Italien und zwischen 408 und 425 €/m3 (–4 % im Vergleich zu Januar 2018) in Deutschland.

Die Verkaufsaussichten bei BSH beurteilten die Produzenten eher positiv. In Deutschland sorgen die hohen Genehmigungszahlen zumindest noch 2019 für Bauaufträge. Ein Indiz dafür sind auch die Auftragspolster, etwa in der Fertighausindustrie. Entsprechend soll sich derzeit der deutsche Handel Lagerware zulegen.

In Italien wiederum dürfte der BSH-Bedarf 2018 um weitere 5 % rückläufig ge-wesen sein. Für 2019 wird vonseiten der BSH-Hersteller von keinem weiteren Rückgang ausgegangen. Trotz stagnierender Neubauzahlen verhilft der Trend zum Holzbau zu einer gewissen Sonderkonjunktur. Der Bedarf sollte also stabil bleiben.

Bleibt erneut der Hinweis auf die ungewisse Konjunkturentwicklung auf den Überseemärkten oder das Resümee: Der Absatz wird 2019 eine Spur anspruchsvoller.

Tolles Jahr hinter uns

Mit durchschnittlich 111,5 % lag der Wert des Absatzindikators 2018 so hoch wie überhaupt noch nie seit seiner Einführung 2006.

Das zweitbeste Jahr in den vergangenen 13 Jahren war 2017. Damals notierte der Absatzindikator im Schnitt bei 108,8 %. Die gute Performance der mitteleuropäischen Holzindustrien in diesem Jahr unterstreicht deren 2017er-Bilanzen.

Ähnliche Höhen wie 2017 erreichte der Absatzindikator nur in den Jahren 2013 und 2014. Damals konnten die Unternehmen die Gunst der Märkte nicht nutzen, weil der Rundholzpreis vergleichsweise hoch und das -angebot knapp war.

Die mit Abstand schlechtesten Werte seit der Aufzeichnung waren in den Jahren 2008 und 2009. Damals lag der Wert nur knapp über 90 %. Das passt auch zur Intention des Absatzindikators: 100 % sind ein Normaljahr, 90 % ein sehr schlechtes.

Vice versa symbolisieren die 111,5 % des Vorjahres ein sehr gutes Jahr. Man darf also schon auf die Betriebsergebnisse 2018 gespannt sein.