Woodeye

Laubholzspezialisten

Ein Artikel von Martina Nöstler | 12.06.2019 - 08:18
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Standen auf der Ligna Rede und Antwort: Peter Hagnberger, Stefan Nilsson und Leif Erlandsson (v. li.) © Martina Nöstler

Smarte Lösungen, Industrie 4.0, Digitalisierung – das waren die Schlagworte der diesjährigen Ligna in Hannover. Der schwedische Scannerspezialist WoodEye, Linköping, präsentierte dem Trend entsprechend das neue WoodEye Connect zur Datennachverfolgung. „Es ist ein webbasiertes Feature, welches genau anzeigt, was wann wie gekappt beziehungsweise sortiert wurde“, erklärte Peter Hagnberger, zuständig für den WoodEye-Vertrieb in der DACH-Region. Mit WoodEye Connect lässt sich genau die Rohwarenqualität bestimmen und nachverfolgen. „Das ist etwa bei einem neuen Lieferanten von Vorteil. Der Anwender weiß, ob die Rohwarenqualität besser oder schlechter ist, und kann die Ausbeute ermitteln“, war zu erfahren. Zudem bekommen die Kunden eine Betriebszeit-Statistik sowie Meldungen bei Störungen und notwendiger Instandhaltungswartung: „Wenn etwa ein Laser schon x Stunden im Einsatz ist, meldet WoodEye Connect, dass ein Tausch notwendig wird. Damit kann man frühzeitig Wartungen geplant durchführen und plötzliche Stillstände minimieren.“ Das sorge für eine hohe Anlagenverfügbarkeit.

„Besonders von Vorteil ist WoodEye Connect, wenn mehrere Scanner betrieben werden. Damit sieht man – bei annähernd gleicher Rohware –, ob bei einem Scanner Nachjustierungen erforderlich sind“, erklärte Hagnberger. WoodEye zeigte das neue Programm auf der Ligna in der Testversion. Es soll im Jahresverlauf für die Kunden einsatzbereit sein. WoodEye Connect ist mit dem Zusammenführen der umfassenden Datenauswertung ein weiterer, wichtiger Schritt in Richtung der Einführung von Industrie 4.0 in den Unternehmen.

Lasern statt besäumen und kappen – deutlich mehr Ausbeute

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Der WoodEye 6-Scanner in Kombination mit einer nachfolgenden Eagle-Kappanlage sorgte für großes Interesse © Martina Nöstler

Weiteres Thema bei WoodEye war auf der Ligna die freie Optimierung zum Auftrennen von Holz mittels eines Lasers: „Wir schaffen mit der WoodEye LaserCut-Optimierung um 10 bis 15 % mehr Ausbeute gegenüber herkömmlichen Systemen.“ Das heißt, WoodEye optimiert beispielsweise ein Brett genau hinsichtlich der Qualität, ohne auf einen durchgehenden Schnitt Rücksicht zu nehmen. Der „Einschnitt“ erfolgt mittels eines Lasers statt Besäumers und einer Kappsäge. Es lassen sich also mehr Produkte in ein Brett einlegen, welche der Laser optimal mit minimalster „Schnittfuge“ herausschneidet. WoodEye verkaufte die Rip-Ausführung, den extrabreiten Scanner, samt dieser neuen Optimierung an die Universität Prag. „Diese Möglichkeit der Optimierung bieten nur wir“, verdeutlichte WoodEye-Geschäftsführer Leif Erlandsson.

Kompakte Anlage

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WoodEye zeigte nicht nur seine eigenen Produkte, sondern auch jene der Kunden, bei deren Herstellung der Scanner eine wesentliche Rolle spielt: Fensterkanteln von Schiller, Möbel von Team 7 sowie Massivholzplatten von Holzwerk Obermeier © Martina Nöstler

Bislang ist für die Optimierung aber nach wie vor eine Kappanlage vonnöten. Um den Platzbedarf zu minimieren, bietet WoodEye gemeinsam mit dem US-amerikanischen Unternehmen Eagle die Lösung WoodEye ShortCut. Eagle baut Kappanlagen und ist gleichzeitig der Vertriebspartner von WoodEye in den USA. ShortCut vereint Scanner und Kappsäge in einer Maschine. Drei solcher Anlagen sind bereits in Amerika bei Massivholzboden-Produzenten im Einsatz. „Die Rohwarenqualität bei den Kunden war sehr schlecht, oft kam gebrochenes, kurzes Holz zur Anlage. Damit waren herkömmliche Maschinen nicht möglich“, erläuterte Vertriebsleiter Stefan Nilsson. Bei der Version ShortCut ist der Scanner in die Säge integriert. Das Brett wird direkt während des Scanvorgangs optimiert und die Kappdaten werden an die Säge weitergegeben.

Zu guter Letzt thematisierte WoodEye die Strukturerkennung bei Hartholz sowie den Wimmerwuchs bei Tanne und Buche auf der Ligna. Dieses Modul ist bereits bei Holzwerk Obermeier in Schwind-egg/DE erfolgreich im Einsatz (s. Beitrag Strukturerkennung auch beim Laubholz).