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Absatzindikator Dezember 2019

Wie gehabt

Ein Artikel von Gerd Ebner | 08.01.2020 - 08:31

Im Schnitt 77 €/fm im Jahr 2019

Noch markanter hat sich heuer allerdings das Rundholzpreis-Niveau verändert. Der Jahresdurchschnittspreis für Fichte B, 2b in Bayern, Baden-Württemberg und Österreich lag bei nur 77 €/fm. Das waren um 10 €/fm oder 12 % weniger als im Gesamtjahr 2018. Ein tieferes Jahresmittel-Niveau gab es zuletzt 2009 (73 €/fm). Die Lage am mitteleuropäischen Rundholzplatz hat sich im November, Dezember verändert. Relativ rasch kam es zu einer Angebotsverringerung, die mancherorts bereits zum Rundholzmangel wurde. Entsprechend legten die Rundholzpreise kurzfristig zu. Laut Holzkurier-Erhebungen waren es knapp 3 €/fm mehr binnen zwei Monaten. Im Dezember lag Fi B, 2b in Österreich zwischen 67 und 83 €/fm. Fichte B, 2b erlöste in Bayern 67 bis 77 €/fm, B, L2ab in Baden-Württemberg 68 bis 75 €/fm. Die Preise notierten damit zum Jahresende um 8 % (Österreich) bis 11 % (Baden-Württemberg) unter der Jahreswende 2018/2019.

Schadholzanfall wirkt bis KVH-Fertigwarenpreis

Von den Fertigprodukten erholte sich Konstruktionsvollholz (KVH) das ganze Jahr nicht vom Preissturz zum Jahreswechsel. Da bei KVH vergleichsweise viel Schadholz „reingeschnitten“ wird, macht man die Talfahrt des Rohmaterials voll mit. Minus 8 % gab das Produkt im Dezember zum Vergleichsmonat 2018 nach. Nur im ersten Teil der Bausaison erholte sich das Produkt, um seit August wieder markant an Wert zu verlieren.

Deutlich ausgeglichener verlief das Jahr bei Brettschichtholz – auch weil der Rohwarenpreis stabiler blieb. Die BSH-Lamelle notierte zum Jahresende um 8 % unter dem Vorjahr. 185 bis 192 €/ m3 waren laut Holzkurier-Erhebung im Dezember zu bezahlen (frisch, franko). Nur um 2 bis 3 % gab BSH-Si in Italien und Deutschland im Jahresvergleich nach. Zuletzt erlöste BSH-Si in Italien zwischen 387 und 403 €/ m3. In Deutschland lag das Niveau zwischen 397 bis 417 €/ m3. Auf beiden Märkten gab es zum November keine Veränderung.

Leimholz 2019 gefragt, daran wird sich 2020 nichts ändern

Die Leimholzsortimente hatten 2019 einen guten Mengenumsatz. KVH lebte vom guten Fertighausmarkt, BSH profitierte indirekt vom BSP-Boom. Beide Entwicklungen gelten wohl auch 2020. 

Der Einstieg der Ziegler Group in die Leimholzproduktion (Übernahme von Tecsol) wird sich mittelfristig auswirken. Es wird erwartet, dass sich Ziegler mehr in Richtung BSP orientieren wird. Diese Übernahme wird sich also eher auf den BSP-Markt auswirken.

Zuletzt wurden mehrere Anlagenkäufe bekannt, die zur BSH-Produktion geeignet sind. Es darf davon ausgegangen werden, dass ab 2021 doch deutlich mehr BSH-Produktionskapazität in Deutschland installiert ist.

Beim Schnittholz gab es – wenig überraschend – bei der Seitenware die größten Preisveränderungen: schadholzbedingt hoher Einschnitt sorgte für mehr Anfallware, außerdem wirkte sich die Konjunktureintrübung zuerst bei der Verpackungsware aus. 24 €/ m3 oder 16 %, lautet bei der 17 mm-Spaner-Seitenware frei Grenze der Dezemberjahresvergleich. Zum Jahresende hin hieß es erstmals wieder: „Bitte warten“, wenn Kunden um Seitenware anfragten. Nicht alles war mehr sofort lieferbar.