Finnland

Sägeindustrie um 20% unter Vorjahr

Ein Artikel von Martina Nöstler (für holzkurier.com bearbeitet) | 05.08.2020 - 14:04

Laut Tommi Sneck, dem Direktor des Verbandes der finnischen Sägewerksindustrie, zeigen die 2019er-Bilanzen der Sägewerke auch, dass speziell Unternehmen Erfolg haben werden, die sich vollständig auf das Sägen konzentrieren.

In Summe schnitten die finnischen Sägewerke 2019 deutlich schlechter ab als im Vorjahr, schreibt yle.fi. Die Produktion sei um rund 20% zurückgegangen. Laut Veli-Matti Puuska, Geschäftsführer von Luvian Saha, ist die Rentabilität derzeit geringer als vor einem Jahr. Schweden und Russland täten sich wegen der günstigeren Wechselkurse auf den Exportmärkten leichter, ergänzt Kai Merivuori, Geschäftsführer des finnischen Sägewerksverbandes.

Die weitere Entwicklung sei schwierig: Die Binnennachfrage nach Schnittholz sei angemessen. Die Ware fließe in noch realisierte Bauprojekte. Im Herbst könnte sich die Nachfrage aber abkühlen, meint Merivuori. Die Situation ist jetzt anders als normal, da die chinesische Nachfrage und das Baugeschehen in den wichtigsten europäischen Ländern zurückgegangen sind. Darüber hinaus hat die Coronakrise die normale Marktnachfrage gravierend gestört.

Die europäische „Entwaldung“ aufgrund von Stürmen und russischer Marktaktivität hat den europäischen Markt verwirrt und das Preisniveau gedrückt. In Finnland ist allein der Preis für Fichtenholz im zweistelligen Prozentbereich gestiegen.

Die Nachfrage nach Produkten der Holzindustrie begann bereits vor einem Jahr aufgrund des sich abschwächenden Konjunkturzyklus zu schwächeln. Der eigentliche Schlag kam erst in diesem Frühjahr, als die Coronakrise in vielen Ländern den Bau bremste. Die Arbeitskampfmaßnahmen zu Beginn des Jahres hätten die Situation weiter erschwert, heißt es.

Der Schnittholzmarkt wird international wohl lange Zeit unsicher sein, da China als Großkunde noch nicht an Dynamik gewonnen hat. Die Nachfrage in der arabischen Welt wurde durch den Rückgang der Ölpreise geschwächt, was auch die Nachfrage nach Schnittholz geimpft hat.

Trotz der Coronapandemie ist die Nachfrage moderat geblieben. Eine positive Überraschung sei der boomende DIY-Markt gewesen, so Merivuori. Die Inlandsnachfrage war überraschend gut.