ISC 2020

Nadelschnittholz-Konferenz: viel Unsicherheit, aber auch enorme Chancen

Ein Artikel von Gerd Ebner | 09.10.2020 - 08:14
ISC_Panel.jpg

Moderator Fryer (oben), EOS-Präsident Auvinen (unten li.) und ETTF-Vizepräsident Morten Bergsten begrüßen die Onlineteilnehmer © holzkurier.com

COVID-19 zwang nicht nur die Organisatoren der Veranstaltung – die Europäische Sägewerksvereinigung (EOS) und den Europäischen Holzhandelsverband (ETTF) – zu einer Änderung, sondern die Pandemie dominiert auch das Marktgeschehen. So werde die europäische Nadelschnittholz-Produktion heuer um 3% sinken, erhob EOS-Präsident Sampsa Auvinen. Sein Trost: „Das ist zumindest geringer, als der BIP-Rückgang sein wird.“ Im kommenden Jahr sollte es bei der Produktion aber einen geringen Anstieg geben (+1%).

Wie unterschiedlich die Auswirkungen der COVID-19-Restriktionen sind, ergaben dann die Präsentationen, die alle wichtigen globalen Nadelschnittholz-Märkte abdeckten. (Hierzu folgt ein detaillierter Bericht.) Das Resümee der Vorträge kann aber nur lauten: Es gibt extreme Gewinner und ebensolche Verlierer.

Homeworking, Kurzarbeit, Cocooning, politische Maßnahmen zu mehr Ressourcenschonung – alle diese Trends sorgten für eine unglaubliche Dynamik am globalen Holzmarkt und teilweise leere Versorgungskanäle. „Wir hätten mehr verkaufen können, wenn nur Ware da gewesen wäre“, sagt nicht nur ein Mal ein Vertreter des Holzhandels.

Zu den Gewinnern zählen zweifellos die mitteleuropäischen Nadelholzsägewerke: kurzer Lockdown, meistens gute, günstige Versorgung und aufnahmefähige Märkte.

Indien oder nordafrikanische Märkte hingegen waren teilweise unterversorgt, weil andere Märkte deutlich attraktiver waren.

Überall gilt: Die Versorgung ist eine größere Unsicherheit als der Bedarf. Letzterer wird auch 2021 auf hohem Niveau erwartet.