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ABSATZINDIKATOR JULI 2021   

Ansetzen zur sanften Landung

Ein Artikel von Gerd Ebner | 28.07.2021 - 08:45

Warten auf Abkühlung, aus vier Gründen. Die dominierenden Themen in den vergangenen Wochen waren daher auch nicht Preiserhöhungen, sondern im Gegenteil. Es ging um

  1. die Einsicht, dass vierstellige Preisforderungen beendet sind,
  2. den Preisverfall in den USA von 900 €/m3 Mitte Mai zuletzt auf 300 €/m3,
  3. das stockende Orderverhalten bei vielen Sortimenten,
  4. steigende Lagerstände bei stabförmigen Bauprodukten.

Die Dachlatte ist eines der Produkte, die sich am raschesten und höchsten verteuerten. Hier gab es im Juli ganz deutliche Rücknahmen. Die Lagerstände der Abnehmer scheinen mittlerweile gut gefüllt. Hinzu kommen zunehmend Angebote aus Osteuropa. Die Kunden erwarten also speziell bei der Dachlatte deutliche Preissenkungen.

600 €/m3 nicht durchgesetzt

Bei frischer KVH-Rohware erhofften sich einzelne Sägewerke bis zu 600 €/m3. Hier blieb es bei den 500 €/m3. Damit notiert das Sortiment also deutlich ober dem jetzigen US-Preis – und das ohne Frachtkosten, ohne Risiko, ohne komplexe Vertragsabwicklung. Produzenten werden ihre Ware wohl verstärkt im Inland anbieten, sollte das US-Niveau tief bleiben.

Wenige Prozent mit großer Wirkung

In die USA werden aus Deutschland nur rund 8 % der produzierten Mengen verkauft, aus Österreich sind es bisher 2 %. Trotzdem wird die Preisspanne zu den USA von den Sägern immer als Grund für Erhöhungen genannt. Derzeit haben die USA tiefere Preise als Europa. Doch ein erneuter Preisanstieg ist in den USA zumindest nicht unwahrscheinlich.

Die Hauptursachen für die nachlassende Nachfrage in Mitteleuropa sind vielfältig. Drei seien genannt:

  1. Preise sind zu hoch für den Holzbau.
  2. Mehrorders im 1. Halbjahr führten zu nun (über-)vollen Lagern.
  3. vermehrte/nachgeholte Urlaube der Handwerksunternehmen

Verpackungsware stabil

Der Holzkurier machte im Juli in Italien eine Preisstabilität bei den 17 mm-Seitenbrettern fest. Die Spanne von 320 bis 370 €/m3 (frei Grenze) bedeutet 5 €/m3 weniger als im Vormonat. Angesichts der Sprünge im 1. Halbjahr von +50 €/m3 sind –5 €/mschon vergleichsweise konstant.