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Holzfenster haben mit 6% einen deutlich geringeren Marktanteil als Kunststofffenster, die 62% des österreichischen Marktes ausmachen. Das fehlende Sanierungsgeschäft betrifft alle Fenstertypen.
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Österreich

Fenstermarkt stagniert

Ein Artikel von Robert Kittel | 19.03.2019 - 12:14

Die jüngsten Bilanzveröffentlichungen der namhaften Fensterhersteller scheinen zu belegen, was eine Studie von Branchenradar aussagt: Einem florierenden Neubaugeschäft stehe ein weiterhin zu geringes Sanierungsgeschäft gegenüber. 2009 wurden in der Sanierung noch gut 2 Millionen Fensterflügel abgesetzt, 2018 waren es nur noch 1,22 Millionen. Weil das Sanierungsgeschäft die größere Hälfte des österreichischen Fenstermarktes ausmache, würden damit die Zuwächse im Neubau kompensiert. Das bestätigte auch der österreichische Marktführer mit seinen jüngsten Aussagen.

Zwischen 2009 und 2018 habe sich der Absatz um 40% oder rund 800.000 Flügel verringert. Die Gründe orten die Studienautoren in bekannten Ursachen, wie Vorziehinvestitionen, verringerte Bestandsinvestitionen zugunsten des Konsums und Facharbeitermangel. Nicht erwähnt wird jedoch die Reduktion staatlicher Förderprogramme für thermische Sanierung. Der schwache Sanierungsmarkt betreffe nicht nur den Fensterbau, sondern alle Sanierungsgewerke, heißt es.

Nachdem sich im Vorjahr Zuwächse im Neubau und Einbußen in der Sanierung noch annähernd ausgeglichen hatten, befürchtet man in der Studie weitersteigende Endverbraucherpreise. Dies hänge mit Rohstoffpreiserhöhungen bei Mineralölprodukten und Beschlägen zusammen. Im Vorjahr sei deshalb ein preisbedingtes Wachstum entstanden, die Herstellererlöse stiegen um 2,5 % auf 832,1 Mio. €. Dabei wurden im Vergleich zu 2017 mit Kunststofffenstern um 2,2% mehr erlöst, mit Holz-Alu um 1,7% mehr und Aluminiumfenster legten gar um 10% zu. Der Durchschnittspreis stieg spürbar um 4%.